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1. Das Mittelalter - S. 224

1896 - Bamberg : Buchner
nicht so lebenskrftig, da der Kaiser mit ihm grundstzlich einen Bund gegen das Frstentum htte eingehen knnen. Ludwig Vit. (11371180) setzte die Politik seines Vorgngers fort und schien durch seine Vermhlung mit der reichsten Erbin der damaligen Zeit, Eleonore v. A au it ani en, das ganze sdwestliche Frankreich, Poitou, Guyeune und Gascogne, in ein unmittelbares Kronland verwandeln zu knnen. Doch nach der Rckkehr vom 2. Kreuzzug trennte sich Eleonore von Ludwig Vii, und brachte das reiche Erbe ihrem zweiten Gemahl in die Ehe. Heinrich Plantagenet, dem Herrn von Anjou, Maine und Touraine, der (1154) auch die Regierung in England und in der damit verbundenen Normandie und Bretagne antrat. b) Seit dem Regierungsantritt des Hauses Plantagenet war der englische König zugleich der mchtigste und gefhrlichste Va-sall des franzsischen Knigs; er beherrschte die gesamte Westhlfte Frank-reichs. Damit begann aber auch die mehrhundertjhrige Feindschaft zwischen Frankreich und England; ein wirkliches franzsisches Knigtum war eben bedingt von der Vertreibung des englischen Vasallen vom franzsischen Boden. Der erste Schritt zur Erreichung dieses Zieles gelang Philipp Ii. Au-gustus, 11801223; in Vollstreckung eines Urteils (f. S. 234) seines Pairs-hoses (d. i. des Gerichtshofes der pares Franciae" oder der hchsten Krn-Vasallen) entri, er dem zweiten Sohn Heinrichs Plantagenet, Johann ohne Land, smtliche englischen Besitzungen mit Ausnahme von Guyeune und behauptete diese in siegreichem Kampfe gegen den wel> fischen Bundesgenossen Johanns, Kaiser Otto Iv., bei Bouvines 1214. Indem er so das Knigtum zum Richter erhob der die Vasallen und zugleich der deren Gebiete seine gesetzgebende Gewalt ausdehnte, erweiterte er auch die Macht der Krone im Innern. Durch Verschmelzung des Pairshofes mit der curia regis, in der die Hof- und Kronbeamten, die ministeriales palatii domini regis" saen, ist das franzsische Par-lament entstanden- nachweisbar zum erstenmal im Jahre 1224. Der in wundervollen Erfindungen unerschpflichen Poesie seiner Zeit entnahm Philipp Ii. hauptschlich, da Karl der Groe, den die Sage als König von Frankreich betrachtete, Herr des gesamten Galliens wie im Norden so, im Sden bis in die Hhe der Pyrenen gewesen war: auf dieses Ziel richtete er alle seine Bestreb- ungen." _ t Die unter Philipp Ii. begonnenen Kreuzzge gegen die sdsranzsi-chen Ketzer" (f. S. 157), die nach ihrem Hauptorte. Albi in der Languedoc. auch Albigenser genannt wurden, und gegen ihren Beschtzer, den Grafen von Toulouse, setzten sich unter der kurzen Regierung Ludwigs Viii. (122326) fort und endigten ebenfalls mit einem Gewinn fr das franzsische Knigtum. In Vollziehung eines welt-liehen Urteils hatte das Knigshaus den Westen Frankreichs erobert, in Vollziehung eines geistlichen Urteils fate es im Sdosten Fu. Unter Ludwig Ix. dem Heiligen, 1226-70 wurde nach glcklicher Beendigung der Albigenserkriege das unmittelbar knigliche Ver-waltungsgebiet auch der den Sdosten Frankreichs ausgedehnt, indem Graf
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