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1. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 10

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
10 3. Die Besiedelung des Landes. keit zu einem Teil des Gelndes, namentlich zu einem Flusse (Bodungen-Siedelung an der Bode), als auch diejenige zu einer Person (Ptzlingen-Wohmmg des Buzo); doch berwiegt die lokale Bedeutung. Namen mit dieser Endung finden sich von der Unterelbe bis an den Main, also etwa in demselben Gebiet, in dem auch die Endung leben vorkommt, doch halten sich die Namen auf ingen mehr westlicher, gehen vielfach neben denen ans leben her, ohne sich mit ihnen stark zu vermischen; so kommt z. B. die Endung ingen im Helmetal hufig vor, dagegen im benachbarten oberen Wippertale die Endung leben. Man hat daraus geschlossen, da beide Endungen auf das gleichzeitige Siedeln zweier verschiedener Völker zurckzufhren sind, und wie man leben mit den Warnen in Verbindung bringt, so ingen mit den Angeln. Jedenfalls zeigen beide Völker besondere Vorliebe fr den fruchtbaren und namentlich fr den ebenen Boden, letzteres vielleicht, weil sie aus dem Tiefland stammen. Die Namen auf stedt nehmen ein weit greres Gebiet ein als die auf leben und ingen, sie kommen durch ganz Thringen und Hannover vor; aber sie sind nicht auf einzelne Landstriche zusammen-gedrngt, sondern sind ziemlich gleichmig der den ganzen Bezirk verbreitet. Man hat daraus geschlossen, da sie lter sind als jene und schon vorhanden waren, als die Stmme einwanderten, die gewohnt waren, ihre Ortsnamen auf ingen und leben endigen Zu lassen, und so nimmt man an, da die Endung stedt der ltesten hermundurisch-thringischen Bevlkerung angehrt. Der dritten Periode gehren die Ortsnamen an, die auf hausen (oder heim), dorf, fiach, felb, brg, berg ausgehen. Die Endung hausen, t)ie vielfach zu seu abgeschlissen ist,1) ist den Franken eigentmlich, kommt aber auch hufig bei den Sachsen vor. In Thringen werden diese Ortschaften durchweg als frnkische Niederlassungen anzusehen sein; sie kommen hier zwar nicht sehr hufig vor, aber an gnstigen Verkehrslinien, und haben sich deshalb auch vielfach zu greren Orten And Stdten entwickelt. Ihre sprliche Verteilung an besonders geeigneten Punkten scheint darzutun, da hier ein Sttz- und Knoten-Punkt frnkischer Herrschaft mit einem Herrensitz gewesen ist, wie das Wort Haus, wenn es bei Namen verwandt wird, namentlich auf dem Lande auch heute noch den Sinn von Herrenhaus, Herrensitz hat. Im Gegensatz zu hausen bezeichnet dorf die Spuren der eigentlich kolonisatorischen Ttigkeit der Franken; hier siedelten sich Kolonisten an, ursprnglich einer, nach dem der Ort benannt wurde, dann kamen andere hinzu. Bei den meisten Ortschaften mit der ') Diesen Vorgang der Abschleifung kann man vielfach heute noch Beobachten. Das Dorf Stockhausen bei Sondershausen wird vom Volke gewhnlich Stocksen genannt. In der Umgebung von Nordhausen heit diese Stadt bei alten Bauern Noortsen.
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