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1. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 18

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
18 7. Einfhrung des Christentums in unserer Provinz. ihnen ist Bonifatius. Nach einer erfolglosen Predigt bei den Friesen war er 718 nach Rom gegangen, wo ihn der Papst bevollmchtigte, allen deutschen Stmmen das Evangelium zu predigen. Doch scheint auch jetzt seine Arbeit noch immer nicht den gewnschten Erfolg gehabt zu haben, und 723 finden wir ihn zum zweiten Male in Rom. Diesmal gibt ihm der Papst fnf Empfehlungsschreiben mit nach Deutschland, eins an Karl Martell, ein zweites an seine Mitbischfe, Priester und Diakonen, ein drittes an vier mit Namen genannte Edle und die brigen getauften Christen in Thringen, und ein viertes an das gesamte Thringervolk; das fnfte war an das Sachsenvolk gerichtet. So zog er nach Deutschland zu dem mchtigen Frankenherrscher Karl Martell. In dessen Auftrag unternimmt er nun sein Bekehrungswerk. Zuerst wendet er sich an die Hessen und fllt bei Geismar die Donarseiche. Dann zieht er zu den Thringern. Seine Reise dorthin schildert G. Freitag in seinem Roman Die Ahnen" folgendermaen: Auf dem Waldwege, der vom Main nordwrts in das Hgel-land der Thringe fhrt, zogen an einem heien Sommertage drei Retter schweigend dahin. Der erste war der Fhrer, ein junger Mann von starken Gliedern, das lange Haar hing ihm wild um das Haupt, die blauen Augen waren in unaufhrlicher Bewegung und sphten nach beiden Seiten des Weges in den Wald. Er trug eine verschossene Lederkappe, der der braunen Jacke eine groe Tasche mit Reisevorrat, in der Hand den Wurfspeer, auf dem Rcken Bogen und Jagdkcher, an der Seite ein langes Waidmesser und am Sattel seines Rosses eine schwere Waldaxt. Einige Schritte hinter ihm ritt Winfried, ein Mann in den besten Jahren. An seinem langen Ge-wnde war nicht Wehrgehenk und nicht Waffe sichtbar, nur die Axt, welche jeder Reisende in der Wildnis fhrt, steckte im Sattel. Das kurzgeschorene Haupt war mit einem Strohhut bedeckt; ein groer Ledersack befand sich vor ihm auf dem Sattel, in demselben befanden sich neben den Reisevorrten auch noch andere kostbare Gegenstnde. Ihm zur Seite trabte ein Jngling in gleicher Tracht und Ausrstung ; er war der Schler Winfrieds, der seinen Meister in die Berge begleiten durfte. Der rauhe Pfad zog sich der Steinblcke zwischen alten Kiefern hin von einem Hgel zum andern, senkte sich in ein stilles Waldtal, fhrte durch sumpfige Stellen und durch das Bett eines Flusses. Einsam und menschenleer war die Gegend. Einige Male kamen sie der altes Ackerland, noch war die Furche sichtbar; an anderen Stellen zeigten sich noch die Spuren von frher hier gestandenen Wohnhusern. Zur Nachtruhe whlten sie einen mit Gras bewachsenen Platz auf einer Anhhe; in einiger Entfernung war ein Quell, an dem sie ihre Rosse trnkten. Dann banden sie den Pferden einen Strick um die Hinterfe und befestigten ihn an einem Pflocke, in dessen Umkreis sie weiden konnten. Mit Hilfe der
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