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1. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 75

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
26. Die Altmark vom Aussterben der Askanier bis zur Reformation. 75 das fr die Mark eine traurige Zeit, benn die betriebenen Parteiungen und inneren Kmpfe im Staate fanben hier ihren Wiberhall. Der Papst hatte Kaiser Ludwig mit feinem Sohne exkommuniziert und die Mark mit dem Jnterbikt belegt. Die Geistlichkeit und das durch sie beherrschte Lanbvolk wie das Kleinbrgertum in den Stbten hielt es mit dem Papst, tohrenb die vornehme Brgerschaft auf Seiten Lnbwigs staub. Der Abel hielt es grtenteils mit der Geistlichkeit. Da Ludwig Sieger blieb, so gewannen die Stbte, sie brsten daher ihre Befestigungen behalten und verstrken, die Burgen der Ritter dagegen sollten abgebrochen werben. Unter den verschobenen Raub-unb Kriegszgen hatte besonbers das platte Laub zu leiben, die Bewohner besselben verarmten, whrenb sich hinter den Mauern der Städte Reichtmer in den Hnden der vornehmen Familien ansammelten. Diese saen im Rate und beherrschten ausschlielich das stdtische Gemeinwesen. Aber auch die Handwerker, die sich zu Innungen zusammenschlssen, erstarkten mehr und mehr, und immer strker wurde ihr Verlangen, am stdtischen Regiment teilzunehmen; schlielich kam es zum offenen Kampf, in Stendal z. B. 1345, der die bisherige Verfassung strzte und den Innungen die Teilnahme an der Verwaltung gestattete. Der Handel der Städte nahm immer grere Ausdehnung an und fhrte zum Eintritt derselben in die Hansa; um die Mitte des 14. Jahrhunderts gehrten u. a. Stendal, Gardelegen, Seehausen, Werben, Tangermnde dem Bunde an. Dadurch hob sich die Bedeutung und das Selbstgefhl der Städte ge-wltig. Um sich gegen uere Feinde zu schtzen, umgaben die Brger ihre Städte mit starken Mauern, errichteten Warttrme an den Straen und hielten sich eigene stdtische Streitkrfte, die teils aus den Brgern selbst, teils aus angeworbenen Sldnern, den Stadtknechten, bestanden, und von den Stadthauptleuten befehligt wurden. Eine glckliche Zeit war fr die Altmark die kurze, 5jhrige Regierung Karls Iv. In Tangermnde schlug er seine Residenz auf und baute die alte Burg zu einem prchtigen Schlosse um. Er lie das Landbuch der Mark Brandenburg zusammenstellen, das wichtige Nachrichten der die damaligen Verhltnisse enthlt. Nach Karls Iv. Tode brach aber fr die Mark eine der schrecklichsten Zeiten an, die sie je gehabt hat. Besonders machte der Adel das Land unsicher und wurde zu einer Plage fr Dorf und Stadt. Am rcksichtslosesten trieb es das Geschlecht der Quitzow. Die verrufenste Raubburg war Kltze, die endlich von den zu Hilfe gerufenen Herzgen von Lneburg genommen wurde. Aber auch die Städte unternahmen Raubzge gegen die Adeligen und zerstrten ihre Drfer, so da diese wieder in den Kmpfen die Zeche zu bezahlen hatten. Schweres Leid brachte auch der die Altmark der schwarze Tod, der von 1347 an in Deutschland wtete und 1348 verheerend in die Mark einbrach. Die Schuld daran ma das Volk den Juden bei, die die Brunnen vergiftet haben sollten; daher
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