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1. Hellas und Rom - S. 42

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
42 10. Das Perikleische Zeitalter, ca. 470430 v. Chr. da seine Macht vom groen Haufen erst dann mit Migunst angesehen werden wrde, wenn sie mit glnzendem Lebensgensse verbunden wre. Darauf Verzicht zu leisten wurde ihm, dem Philosophen, nicht schwer. Er war das Muster eines migen und nchternen Mannes. Er machte sich zur Regel, an keinem Festgelage Anteil zu nehmen, und kein Athener konnte sich erinnern, Perikles, seit er an der Spitze des Staates stand, mit Freunden beim Weine gesehen zu haben. Niemand kannte ihn anders als vollkommen ernst und gesammelt, nachdenkend und viel-beschftigt. Sein ganzes Leben war dem Staatsdienste gewidmet und seine Macht mit so viel Selbstverleugnung und Arbeit verbunden, da sie der lebenslustigen Menge wahrlich nicht als beneidenswerter Vorzug erscheinen konnte. Man sah ihn auch nie vor der Stadt lustwandeln oder an ffentlichen Pltzen sich der Mue freuen. Fr ihn gab es nur einen Weg, den man ihn tglich gehen sah, den Weg von seinem Hause nach dem Markte und dem Rathause, dem Sitze der Staats-regiernng, wo die laufenden Geschfte erledigt wurden. Perikles war berzeugt, da nur eine vollkommen tadellose Unbescholtenheit und die allerstrengste Uneigenntzigkeit einen dauerhaften Einflu auf die Brger-schaft mglich mache, indem man den Neidern und Feinden auch nicht die geringste Ble gebe. Perikles redete weder viel noch hufig. Nichts scheute er mehr als berflssige Worte, und darum soll er, wenn er vor das Volk trat, gebetet haben, da Zeus ihn nichts Unntzes sagen lasse. Die kurzen Worte prgten sich aber um so tiefer ein. Er dachte zu ernst und zu hoch von seinem Berufe, als da er sich dazu hergegeben htte, der Menge nach dem Munde zu reden. Er scheute sich nicht, wenn er die Brger schlaff und unentschlossen sah, ihnen herbe Wahrheiten und ernsten Tadel auszusprechen. In seinen Reden suchte er die Brger zu erheben und zu belehren; er wies immer von neuem darauf hin, da kein Einzelglck denkbar sei ohne die Wohlfahrt des Ganzen; er entwickelte klar und bndig seine politischen Ansichten, indem er nicht zu berreden, sondern zu berzeugen suchte." (E. Curtius.) Gedicht: Das Perikleische Zeitalter" (Geistergesang der bei Marathon Ge- fctffaien) von Albert Mser. Bilder ^Perikles-Bste; Brunn 2; Luchs 4; Seemann 221. -8. Athens Bltezeit. Des Perikles Streben war vor allem darauf gerichtet, Athens Macht immermehr zu erweitern. Athen sollte seine Interessen fest und ruhig vertreten knnen, Sparta keinen Vor-rang zugestehen und keinen Besitz aufgeben; es sollte als unberwind-lich sich erweisen; sein Schild sollten die Mauern, sein Schwert die Flotte sein. Der Schaffung einer unwiderstehlichen Flotte sowie der
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