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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 6

1892 - Breslau : Hirt
6 Das Altertum. küste Afrikas gründeten sie später die so berühmt gewordene Stadt Karthago. Am wichtigsten wurde für sie das südliche Spanien woher sie nicht nur vortreffliche Wolle, sondern auch Blei/Eisen' Silber und Gold holten. Auch zu Lande trieben sie einen ausgedehnten Handel; ihre Karawanen gingen nach Arabien, Babylonien und -jndten. Doch die Phönicier vermittelten nicht nur den Umtausch der Waren zwischen den Völkern des Ostens und denen des Westens sondern sie verstanden auch, die verschiedenen Rohstoffe, Wolle, Bernstein, Metalle, trefflich zu verarbeiten. Was für geschickte Baumeister sie waren, erzählt uns die Bibel: als Salomo in Jerusalem einen Tempel bauen wollte, ließ er phönicische Meister kommen; einer derselben verstand es sogar, große eiserne Säulen zu gießen (1. Kön. 7, 13 ff.). Aus Metall verfertigten die Phönicier allerlei Geräte und Waffen, aus Holz, Berustein und Elfenbein schnitten sie wertvolle Schmucksachen; mich in der Kunst der Glasbereituug, die sie wohl von den Ägyptern kennen gelernt hatten, wurden sie von keinem Volke übertreffen; am berühmtesten aber waren sie durch ihre Purpurfärberei, die von ihnen erfunden ist. Ein Hirt soll die Purpurfarbe, die aus dem Safte der Purpurschnecke gewonnen wird zuerst au dem Maule seines Hundes entdeckt haben, der eine solche Schnecke zerbissen hatte. Von dieser Entdeckung machten die Phönicier bald Gebrauch, indem sie mit dem Saft die berühmten Gewänder färbten, welche ihre Weber lieferten. Diese Purpurgewänder waren so teuer' daß nur Könige und sehr reiche Leute sie tragen konnten. Am beliebtesten und teuersten waren die blutroten Gewänder; doch gab es auch Purpur von anderen Farben. Den Phöniciern verdanken wir auch die Buchstabenschrift, die sie nach der Hieroglyphenschrift der Ägypter gebildet haben; von den phönicischen Buchstaben sind dann die griechischen und römischen, und von diesen wieder die deutschen Buchstaben abgeleitet. v. Religion. Auch die Phönicier dienten vielen Göttern; die höchste Verehrung genoß der Sonnengott Baal; die Göttin Astarte verlieh der Erde Fruchtbarkeit. Beiden Gottheiten diente man auf Höhen unter grünen Bäumen; aber dieser Gottesdienst war mit Festen voll ausschweifender Sinnlichkeit verbunden. Unter Moloch verehrten die Phönicier die zerstörende, verzehrende Kraft der Sonne und des Feuers überhaupt; ihm brachten sie, um ihn zu versöhnen, Menschenopfer, besonders Kinder und Jungfrauen dar. Alljährlich an einem bestimmten Tage, oder vor einem wichtigen Unternehmen, oder wenn sie ein drohendes Unglück abwenden wollten, opferten sie ihm oft Hunderte unschuldiger Kinder. Das eherne Bild des Moloch stellte einen sitzenden Mann mit einem Stierkopfe dar; seine Arme waren schräg nach oben gerichtet, und in seinem Innern brannte ein Feuer. Die armen Opfer wurden erst getötet und dann auf die Arme des Götzenbildes gelegt, so daß sie in den feurigen Schlund
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