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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 50

1892 - Breslau : Hirt
50 Das Altertum. So legten Romulus und Remus in Verbindung mit ihren 753 Genossen den Grund zu der später so mächtig und berühmt gewor-v. Chr. denen Stadt Rom. Nach der Sitte der umwohnenden Etrusker zog Romulus mit einem von zwei weißen Rinderu gezogenen Pfluge auf dem Hügel im Viereck eine Furche; neben dieser wurde der Erdwall aufgeworfen. Wo ein Thor sein sollte, hob Romulus den Pflug auf. Innerhalb dieses eingeschlossenen Raumes erbaute man nach und nach eine Menge elender Lehmhütten, die mit Schilf und Stroh kümmerlich gedeckt waren. Kaum war der Bau vollendet, so stritten sich die Brüder darüber, wer von ihnen die neue Stadt benennen und als König beherrschen solle. Auf Anraten ihres Großvaters wollten sie die Entscheidung hierüber den Göttern selbst überlassen; derjenige sollte König sein, dem zuerst durch die Vögel als Boten der Götter ein glückliches Zeichen gegeben werde. Sie stellten sich auf verschiedenen Hügeln aus und sahen forschend umher. Da erschienen dem Remus zuerst sechs Geier; aber eben wollte er seinem Bruder dieses glückliche Ereignis melden, als dieser zwölf Geier erblickte. Wem kam die Herrschaft nun zu? Remus beanspruchte sie, weil ihm zuerst Geier erschienen waren, und Romulus berief sich auf die doppelte Anzahl. Von Worten kam es zur That, und Remus siel. — Eine andere Sage berichtet, Remus sei, um sich über die armselige Stadt lustig zu machen, über die niedrige Stadtmauer gesprungen, und deshalb habe ihn Romulus mit den Worten erschlagen: „So fahre ein jeder, der nach dir über diese Mauer springt!" So war Romulus alleiniger Herrscher der neuen Stadt und nannte sie nach seinem Namen Rom. 3) Die Könige Worns; 753—510. Romulus hatte nach der Sage die Stadt mit gegründet, ihr den Namen gegeben und beherrschte sie als erster König; ihre Einwohnerzahl wurde dadurch vermehrt, daß die Sabiner sich mit den Römern vereinigten. Die Bevölkerung Roms zerfiel in Vollfreie und Halbfreie. Die ersteren hießen Patricier; sie allein wurden zu den Staatsämtern zugelassen und erhielten die eroberten Staatsländereien; aus ihnen wurde auch der Senat, d. i. Rat der Alten, gewählt, der aus 300 Mitgliedern bestand und dem Könige in wichtigen Fällen Rat erteilte. Die Halbfreien oder Plebejer waren Fremde, welche sich in Rom niedergelassen hatten; sie hatten keinen Anteil an der Staatsregierung. Schon früh hielten sich die Römer auch Sklaven, die aber nicht unter dem Schutze des Gesetzes standen, sondern wie eine Ware verkauft und vertauscht werden durften. — Romulus war wegen seiner Strenge bei dem Volke verhaßt und wurde während einer Heeresmusterung ermordet. Sein Nachfolger, der weise und friedfertige Sabiner Numa Pompilius, suchte die wilden Sitten
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