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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 69

1892 - Breslau : Hirt
Augustus. 69 10. Rom ein Kaiserreich. 1) Augustus: 30 v. Khr. öis 14 n. Khr. Jetzt stand Oktavian als Alleinherrscher an der Spitze des Römerreichs. Er nannte sich nach seinem Großoheim Cäsar, woraus „Kaiser" entstanden ist; der Senat aber legte ihm den Namen Augustus, d. i. der Erhabene, bei. Alle Gewalt im Staate ließ er sich nach und nach vom Senate und Volke übertragen und von Zeit zu Zeit zu erneuern; er war Oberbefehlshaber über das Heer, oberster Priester, hatte das Recht, Steuern aufzuerlegen, die Entscheidung über Krieg und Frieden und richtete über Leben und Tod. Senat und Volksversammlung verloren allmählich allen Einfluß. Das gewaltige Römerreich umfaßte alle damals bekannten Länder der Erde, mit etwa 120 Millionen Menschen; Rom allein zählte 172 Millionen Einwohner, 400 prächtige Tempel und viele glänzende Paläste. Die Vornehmsten besaßen unermeßliche Reichtümer, einige hielten wohl 10000 Sklaven; der freie, wenn auch arme Römer arbeitete nicht, sondern hängte sich lieber an einen Großen und lebte von dessen Almosen. Der Pöbel lebte ganz von den Gaben an Getreide und Öl, welche ihm täglich von Staats wegen ausgeteilt wurden, und hatte nur Sinn für Schauspiele und Tierhetzen, deren Besuch unentgeltlich war, weil sie auf Kosten des Staates oder eines Reichen veranstaltet wurden. Über „Brot und Spiele" vergaß das gewöhnliche Volk seine verlorene Freiheit; die Vornehmen aber ließen sich die Herrschaft des Augustus ebenfalls gefallen, da er sie mit großer Mäßigung ausübte und ihnen Ruhe und Sicherheit schaffte, so daß sie sich ungestört dem Genuß ihrer Güter hingeben konnten, der aber meistens in Schwelgerei ausartete. Die Sittenverderbnis nahm in Rom in erschreckender Weise zu. Dennoch nannte das Volk die Regierungszeit des Augustus eine glückliche; denn im ganzen Lande herrschte äußere Ordnung, Ruhe und Frieden (nur gegen die Deutschen ließ Augustus Krieg führen; S. 89); das Volk wurde durch Abgaben nicht gedruckt; Handel und Verkehr belebten sich wieder, Wissenschaft und Kunst blühten. Mit Recht grüßten die Römer Augustus daher als „Vater des Vaterlandes". Unter feiner Regierung wurde Jesus, der Welt Heiland, geboren. (Luc. 2.) 2) I)ie Wachfolger des Augustus. Als Augustus starb, folgte ihm fein Stiefsohn Tiberius (14 bis 37 n. Chr.), der ebenfalls in Deutschland Krieg führte. Unter ihm lehrten und starben Johannes der Täufer und Jesus. Tiberius und seine nächsten Nachfolger waren grausame Tyrannen, vor allem der blutdürstige Nero (S. 78.) Nach ihm bestiegen innerhalb eines
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