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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 78

1892 - Breslau : Hirt
7 8 Das Altertum. Aber zuletzt führten sie auch ihn vor ihren hohen Rat, und da sie ihn keines Verbrechens beschuldigen konnten, verlangten sie von ihm, daß er am Osterfeste vor dem ganzen Volke von der Zinne des Tempels herab ein Zeugnis gegen Jesum ablegen solle. Allein der treue Jünger legte mit lauter Stimme ein Zeugnis für seinen Herrn ab; da stießen ihn die erbitterten Inden von der Zinne des Tempels herab und steinigten ihn. Noch einmal erhob der Sterbende seine Hände gen Himmel und bat: „Vater, vergieb ihnen; denn sie wissen nicht, was sie thun." Dies Wort ergriff das Herz eines jüdischen Priesters; er rief: „Haltet ein! Was macht ihr? Dieser Gerechte betet für euch!" — Aber ein Wütender spaltete dem sterbenden Märtyrer mit einer Keule das Haupt. Der Apostel Johannes wirkte, nachdem er Jerusalem verlassen hatte, lange Jahre als Bischos der Gemeinde zu Ephesus in Kleinasien. Bei einer Verfolgung wurde er nach der kleinen Insel Patmos im ägäischen Meere verbannt; doch durfte er später nach Ephesus zurückkehren und hat daselbst noch lange in Segen für die Gemeinden Kleinasiens gewirkt. („Der gerettete Jüngling.") Als der greife Apostel nicht mehr gehen und predigen konnte, ließ er sich in die Versammlung seiner Gemeinde tragen und wiederholte beständig die Worte: „Kindlein, liebet euch untereinander!" Und als ihn jemand fragte, warum er immer nur diese Worte sage, antwortete er: „Das ist des Herrn Gebot, und es ist genug, wenn nur bieses geschieht." — Er starb als der letzte Apostel um das Jahr 100 n. Chr. — Über das Wirken und das Ende der übrigen Apostel wissen wir nichts Gewisses. Einige sollen das Evangelium in entfernte Länder, Barnabas nach Indien, Thomas nach Persien gebracht und alle den Märtyrertod erlitten haben. Jedenfalls gab es schon am Ende des ersten Jahrhunderts der christlichen Zeitrechnung in allen Ländern des großen Römerreichs christliche Gemeinden. 2) pie Zerstörung Jerusalems: 70 it. §hr. a. Vespasian. Die Juden ertrugen die Herrschaft der Römer nur mit Widerwillen; endlich erhoben sie sich gegen die Bedrückung des römischen Statthalters. Als dieser den Ausstand nicht unterdrücken konnte, sandte ihm der Kaiser Nero seinen Feldherrn Vespasian mit einem großen Heere zu Hilfe. Dieser eroberte eine feste Stadt des heiligen Landes nach der andern und näherte sich schon der Hauptstabt Jerusalem; ba starb Nero. Dieser blutdürstige Tyrann hatte seine Würbe zuletzt so weit vergessen, daß er in öffentlichen Schauspielen als Sänger und Spieler auftrat. Zuletzt empörten sich die Legionen gegen einen so unwürdigen Herrscher ; der Elende verlor sofort allen Mut und ergriff die Flucht. Als die ihn üerfolgenben Reiter ihn fast eingeholt hatten, erstach er sich selber, inbem er wieberholt wehflagenb ausrief: „Welch ein Künstler stirbt in mir!" (68 n. Chr.) Sowie diese Nach-
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