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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 82

1892 - Breslau : Hirt
82 Das Altertum. 325 Kleinasien; hier wurde auf der ersten allgemeinen Kirchenversammlung das Glaubensbekenntnis angenommen, daß der Sohn vom Vater geboren, nicht geschaffen, daher mit ihm gleiches Wesens sei. Viele germanische Völker hielten aber noch jahrhundertelang an dem arianischen Bekenntnisse fest. Der zweite Nachfolger Konstantins, Julian, versuchte noch einmal, das Christentum zu unterdrücken und das Heidentum in alter Herrlichkeit wieder aufleben zu lassen, aber vergebens. Er fand einen frühen Tod in _ der Schlacht, und niemand wagte, seinen Versuch fortzusetzen. Nur in ganz abgelegenen Gegenden, in Steppen und Heiden, fand der alte Götzendienst unter dem rohen Volk noch Anhänger: aus diesem Grunde belegte man ihn auch von jetzt ab mit dem Namen Heidentum. b. Das Leben der Christen. Die Christen betrachteten sich alle als Brüder (Ap.-Gesch. 2,42); selbst die erbittertsten Heiden mußten oft bekennen: „Sehet, wie sie einander lieben!" Diese Liebe erwiesen die Christen aber nicht nur ihren Brüdern, sondern selbst ihren Feinden. Als während einer Pest in Alexandria die Heiden ihre Kranken aus den Häusern stießen und davonliefen, nahmen die Christen diese Unglücklichen zu sich und pflegten sie, obwohl sie kurz zuvor von den Heiden verfolgt worden waren. _ Die Almosen, welche Armen geschenkt werden sollten, wurden freiwillig aufgebracht. Hierzu hatten die Christen stets Geld, obwohl sie fast alle den unteren Ständen angehörten; aber für üppige Mahlzeiten und Flitterstaat gaben sie nichts aus. Schon an der Kleidung konnte man die Christen von den Heiden unterscheiden. Während die Heiden die Arbeit verachteten und nur von Sklaven verrichten ließen, und während in der Stadt Rom viele Tausende von den Gaben der Stadt oder der Reichen lebten, richteten sich die Christen nach dem Worte Gottes, das uns gebietet, mit stillem Wesen zu arbeiten und unser eigen Brot zu essen. Bei den Heiden wurden die Ehen oft leichtsinnig, ohne die Hand des Priesters geschlossen und deswegen auch so oft und so leichtfertig getrennt; die Christen aber hielten die Ehe heilig und traten nie ohne den Segen der Kirche in dieselbe ein. Der heidnische Vater konnte sein neugeborenes Kind wegwerfen und verschmachten lassen, und dies geschah auch bei kranken Kindchen oft genug; christliche Eltern aber betrachteten ihr Kind als ein ihnen von Gott geschenktes teures Kleinod, über das sie dereinst Gott Rechenschaft ablegen müßten. Jeder ernste Heide mußte sich daher von dem Christentums angezogen fühlen, am meisten aber die Armen und Unterdrückten, die Sklaven: denn unter den Christen gab es nicht Knechte und Freie, sondern nur Brüder. (Gal. 3, 28.) c. Älteste Einrichtung der Kirche. Schon die Apostel stellten an die Spitze der von ihnen gegründeten Gemeinden Männer, welche auf dieselbe achthaben sollten. Man nannte dieselben Presbyter,
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