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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 88

1892 - Breslau : Hirt
88 Das Altertum. römischen Soldaten zu: „Habt ihr auch etwas an eure Frauen in Rom zu bestellen?" Sechs Tage währte dieser Zug; als er vorüber war, verließ Marius sein Lager, eilte auf Seitenwegen den Deutschen nach und überfiel sie an einem ihm günstigen Orte. Trotz ihrer unvergleichlichen Körperkraft und trotz ihrer unwiderstehlichen Tapferkeit mußten die 102 Teutonen in der Schlacht bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix (spr. v.chr. Ahs!) in Südfrankreich, der römischen Kriegskunst erliegen; ihre ganze Kriegsmacht ward vernichtet. Unter den Gefangenen war auch König Teutobach, der nach der Erzählung der Römer so groß war, daß er über alle Siegeszeichen hinwegragte, und so gewandt, daß er über sechs nebeneinander gestellte Pferde hinwegspringen konnte. b. Untergang der Cirnbern. Die Cimbern hatten unterdes die Alpen überschritten. Staunend sahen die Römer, wie die Fremdlinge auf ihren großen hölzernen Schilden über Eis und Schnee von den Bergen rutschten, Bäume ausrissen und in die Alpenflüsse warfen, um diese überschreiten zu können. Das römische Heer, welches ihnen entgegengeschickt war, wich zurück, und die Cimbern breiteten sich ver- , heerend in dem schönen und reichen Oberitalien aus. Da eilte der siegreiche Marius herbei. Die Cimbern wußten noch nichts von dem Untergange der Teutonen und verlangten von ihm für sich und diese Wohnsitze. Marius antwortete: „Eure Brüder haben schon Land, wo sie ewig bleiben werden," und dabei ließ er den gefangenen Teutobach vorführen. Da erhoben die Cimbern lautes Wehklagen und forderten Marius auf, Ort und Zeit einer Schlacht mit ihnen zu bestimmen. Der Römer wählte die große randische Ebene, nördlich vom Po, wo er seine Kriegskunst am besten zeigen konnte, und stellte seine Krieger so auf, daß die glühende Sommersonne den Feinden die Augen blendete und der Wind ihnen den Staub ins Gesicht wehte. Die Cimbern waren in einem großen Viereck aufgestellt; die vordersten Reihen hatten sich Mann an Mann mit Ketten aneinander geschlossen, damit niemand entweichen könne. Hinter den Schlachtreihen bei der Wagenburg standen die Frauen der Cimbern und töteten jeden Flüchtling der Ihrigen. Aber auch in dieser Schlacht unterlag der ungezügelte Kampfesmut der Deutschen der römischen Kriegskunst: das 101 ganze cimbrische Heer wurde erschlagen oder gefangen. Die deutschen v. Chr. Frauen aber wollten lieber sterben als in entehrende Knechtschaft geraten, und töteten deshalb zunächst ihre Kinder, dann sich selber. So hatte Marius sein Vaterland vor dem sichern Untergange gerettet, und mit Recht nannte ihn deshalb das dankbare Volk den „dritten Gründer Roms". (S. 55 n. 62.) 3) Groöeruugsversuche der Wörner in Deutschland. a. Drnsns und Tiberius. Seit Cäsars Zeit bildeten der Rhein die West- und die Alpen die Südgrenze Deutschlands gegen das
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