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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 116

1892 - Breslau : Hirt
116 Das Mittelalter. aber sie kämpften nur zu Fuß. Da man den ungarischen Reiteru nicht so begegnen durfte, gewöhnte der König die Seinen cm den Kampf zu Roß, und um denselben zu üben, soll er zuerst Turniere, d. i. Kampfspiele, eingerichtet haben. Das Fußvolk lehrte er, den Pfeilregen mit den Schilden aufzufangen; die Reiterei konnte den Feind verfolgen. c. Kampf gegen die Wenden. Darauf übte Heinrich sein Volk im Kampf gegen die Slaven oder Wenden. Diese Völker hatten die Gegenden östlich der Elbe eingenommen, welche zur Zeit der Völkerwanderung von deutschen Stämmen verlassen waren. Bon den Deutschen unterschieden sie sich durch kleinen, gedrungenen Körperbau, dunkles Haar und schwarze Augen und wohnten gern gesellig in Dörfern und Städten, die in Ringform gebaut waren und nur einen Eingang hatten. Ackerbau und Viehzucht, Weberei, Fischerei und Schiffahrt standen bei thuen in Blüte; in ihrer Stadt Viueta auf der Insel Wollin sah man Kaufleute aus allen Weltgegenden. Die Wenden waren noch Heiden und standen mit den räuberischen Ungarn im Bunde. Heinrich zog zunächst gegen den wendischen Stamm der Heveller und eroberte ihre Hauptstadt Bren nabor (Brandenburg) mitten im Winter durch „Eis, Eisen und Hunger". Als sich auch die Abodriten in Mecklenburg und die Milzen im Brandenburgischen gegen ihn erhoben, wurde ihr Heer in der furchtbaren Schlacht bei Lenzen gänzlich vernichtet. (929.) <1. Schlacht bei Merseburg. Vier Jahre später erschienen die Gesandten der Ungarn wieder und forderten ihre Abgabe. Heinrich sprach zu seinem Volke: „Bisher habe ich alles, was euren Kindern gehört, hingeben müssen. Jetzt müßte ich die Kirchen plündern, denn alles Übrige haben sie. Wollt ihr das?" Da erhob das Volk die Stimme und die Hände zum Himmel und schwur zu streiten. Jetzt gab Heinrich, wie erzählt wird, den Gesandten zum Zeichen des höchsten Schimpfes einen räudigen Hund, dem man Schwanz und Ohren abgeschnitten hatte, und ließ sagen, wer einen andern Zins haben wolle, der möge kommen und ihn holen. Da brach ein fürchterlicher Heereszug plündernd in Sachsen und Thüringen ein. Heinrich traf auf ihn 933 bei Merseburg. Beim Herannahen des Königs zündeten die Ungarn Feuer an, um durch Rauch und Flammen die zerstreuten Ihrigen zu sammeln. Heinrich schickte einen Teil der thüringischen Mannschaft voraus, die Ungarn zu reizen und sie dann durch die Flucht gegen das Hauptheer zu locken. Dies geschah. Da beteten der König und sein Heer noch einmal zu Gott um den Sieg, und mit dem Feldgeschrei: „Herr erbarme dich!" ließ er einbrechen. Beim Anblick der dicht geschlossenen Reihen der deutschen Reiter ergriffen die Ungarn balb die Flucht. In dem erbeuteten Lager fand man außer großen
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