Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 142

1892 - Breslau : Hirt
J42 Das Mittelalter. c. Rudolfs nächste Nachfolger. Rudolf wollte seinen Sohn Albrecht gern zu seinem Nachfolger wählen lassen; aber die Fürsten fürchteten das zu schnelle Wachsen des Hauses Habsburg und bestimmten einen andern Fürsten zu seinem Nachfolger. Erst als dieser wieder abgesetzt war, ward Albrecht I. König. Unter ihm fingen die Schweizer an, sich vom deutschen Reiche loszureißen. (Sage von Tell.) Albrecht wie auch dessen Nachfolger regierten nur wenige Jahre: dann wählten einige Fürsten Ludwig von Bayern, andere Friedrich den Schönen von Österreich, und beide Fürsten kämpften nun acht Jahre um die Alleinherrschaft, bis endlich Ludwig siegte. Einen andern Feind aber vermochte er nicht zu besiegen, das war der Papst; der wollte den König nicht anerkennen, sondern that ihn in den Bann. Am meisten hatte Brandenburg darunter zu leiden. Dieses Land war nämlich durch das Aussterben der askanischen Fürsten (1320) herrenlos geworden, und Ludwig hatte es deshalb seinem eigenen Sohne Ludwig als Lehen übertragen. Auf des Papstes Veranlassung fielen die Polen in Brandenburg ein und verwüsteten es. Den Entscheidungskampf mit Friedrich dem Schönen geroamt Ludwig, wie die Sage erzählt, besonders durch seinen Feldhauptmann Schwepper-mann. Als Ludwig mit seinen müden Kriegern am Abend nach der Schlacht zu essen begehrte, war weit und breit in der ausgeplünderten Gegend nichts aufzutreiben als ein Korb mit Eiern. Nachdem jedem Ritter ein Ei zugeteilt war, blieb noch ein einziges übrig. Da rief Ludwig: „Jedem ein Ei, dem edlen Schweppermann zwei!" — Seinen Gegner Friedrich setzte er auf einem festen Schlosse gefangen, endlich aber sehnte er sich nach Frieden. Er bot seinem Feinde unter der Bedingung Versöhnung an, daß dieser der Krone entsage itttd auch seine Anhänger zum Frieden bewege. Friedrich ging auf Ludwigs Begehren ein und wurde aus der Haft entlassen. Als aber die Seinen nicht zum Frieden zu bringen waren, stellte er sich zu abermaliger Haft. Diese Treue rührte Ludwig so, daß er seitdem die Regierung mit Friedrich teilte, und beide lebten fortan wie Brüder zusammen. 25. Kaiser Sigismund; 1110—1437. a, Die goldene Bulle. Nach Ludwig von Bayern wurde Karl Iv. von Böhmen zum Könige gewählt. Er sorgte fast nur für seine Erblande, besonders für Böhmen; in Prag stiftete er 1348 die erste deutsche Universität. Brandenburg, das er 1373 an sein Haus brachte, erlebte unter ihm eine leider zu kurze Blütezeit. Weil unter den Fürsten oft Streit entstanden war, wer von ihnen berechtigt sei, an der Wahl des Kaisers teilzunehmen, gab Karl Iv. ein wichtiges 1356 Reichsgesetz, die goldene Bulle, durch welche die Wahl des Königs geordnet wurde. Das Wahlrecht oder die Kurwürde erhielten die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, der König von
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer