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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 206

1892 - Breslau : Hirt
206 Die Neuzeit. Italien und trat in das Kloster, in welchem der lange Mönch lebte. Bald befreundete er sich mit ihm und überredete ihn, mit nach Polen zu gehen, um dort seine evangelischen Verwandten bekehren zu helfen. Der Abt gab seine Zustimmung, und bald war der Mönch Gardist. Seine „lieben blauen Kinder", wie der König die Gardisten nannte, waren ihm lieb und teuer; er sorgte für sie väterlich; für sie war keine Summe zu groß. Als der neue Turm der Petrikirche nahe vor seiner Vollendung einstürzte, wurde die Meldung beim Könige mit den Worten eingeleitet, ein großes Unglück habe sich ereignet. i'was denn?" rief der König. „Der Petriturm ist eingestürzt!" — „Ach so", sagte der König gelassen, „ich dachte Wunder, was es wäre, und glaubte, der Flügelmann sei tot." e. Innere Verwaltung; Salzburger; Hebung der Städte. Neben der Sorge für die Soldaten vergaß Friedrich Wilhelm aber keineswegs seine übrigen Herrscherpflichten. Statt der getrennten obersten Staatsbehörden, die oft miteinander in Streit logen, schuf er eine, der die Finanzen (Verwaltung der Staatsgelder), Domänen und die Erhaltung des Heeres übertragen wurde, und die den Namen Generaldirektorium erhielt. An der Dienstanweisung für diese * Behörde hat der König zehn Jahre gearbeitet; sie ist aber auch ein ruhmvolles Denkmal für seine große Einsicht und Willenskraft. Durch eine strenge Zucht und sein eigenes Vorbild gewöhnte er die Beamten an feste Ordnung und unablässige Thätigkeit; des Königs Auge war überall; der oberste und der niedrigste Beamte zitterte vor ihm. Ein Hauptmittel, die Staatseinnahmen zu vermehren, fand der König in der Verbesserung und vorteilhaften Verpachtung der Domänen. Zunächst bestimmte er das Hausgesetz von 1473 noch näher: es sollten nicht nur die Provinzen, sondern auch die Domänen, die er ausdrücklich für Staatseigentum erklärte, nie geteilt werden dürfen; von letzteren sollte nie ein Stück verkauft werden. Dann wurden alle in Erbpacht gegebenen Güter eingezogen und auf nur 6 Jahre verpachtet; dadurch erzielte man höhere Pachten und infolgedessen bessere Bewirtschaftung der Güter. Die Pächter sollten genau beaufsichtigt werden, „ob in die Kuhställe fleißig Stroh eingestreut, ob neben den Misthaufen auch Mistpfützen angelegt und der Mist zu gehöriger Zeit aufs Feld gefahren würde." In der Nähe von Friesack entwässerte der König das sogenannte Havelländische Luch und legte hier das Amt Königshorst mit einer Muster-Milchwirtschaft an, in welcher anständige Bauernmädchen aus anderen Ämtern die Milchwirtschaft lernen konnten. Aber das gute Vorbild der königlichen Domänen allein half noch nicht; viele Landstriche lagen infolge des 30jährigen Krieges oder der Hungersnot und Pest entvölkert. Der König verpflanzte deshalb aus der bevölkerten Magdeburger Gegend 70 Familien nach Ostpreußen und lud Ansiedler unter günstigen Bedingungen nach Preußen ein; sie erhielten außer Ländereien freies Brennholz und 9 Jahre Befreiung von allen Steuern und Lasten, minder Begüterte auch noch bares
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