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1. Altertum - S. 84

1889 - Hannover : Helwing
84 Das Altertum. gemenge brauchten sie lange und gewichtige Schwerter. Auch die Weiber erschienen kriegerisch, wenigstens begleiteten sie mit Zuruf die Schlachten; einige unter ihnen, mit weiem Leinengewand angethan, weissagten als Priesterinnen, indem sie den Kriegsgefangenen der ehernen Kesseln die Kehle durchschnitten, aus dem herabrinnenden Blute." (Plutarch.) Als die Cimbern von den Pyrenen sich wieder gen Norden wandten, gesellten sich noch die Teutonen zu ihnen, ein deutscher Stamm, der der den Niederrhein damals gleichfalls nach Westen drngte. Land ver-langten beide Völker von den Rmern; sie versprachen dafr Hilfe in jedem Kriege. Die Rmer versagten diese Bitte. Als beide Völker sich nun in dem von ihnen selbst verwsteten Gallien nicht mehr halten konnten, trennten sie sich, unternahmen aber nach gleichem Plane einen zwiefachen Angriff auf Italien. Die Teutonen, mit denen sich spter noch die keltischen Ambronen vereinigten, wollten sdlich von den Seealpen, die Cimbern der die Psse der Ostalpen in die Poebene ein-brechen. In dieser Not konnte nur der trotzige Kriegsmann Marius den Rmern helfen. Gegen die bisherige Ordnung machten sie ihn vom Jahre 104 an mehrere Jahre hintereinander zum Konsul und ber-trugen ihm die Fhrung des Heeres gegen die gefhrlichen Feinde. Marius fhrte sein Heer der die Alpen nach Gallien an die Rhone und schlug ein verschanztes Lager auf. Zunchst galt es, durch Graben und Hacken, Mrsche und Schanzarbeiten die gelockerte Mannszucht.zu verschrfen. Dazu hielt Marius sich lange ruhig im Lager, um seine Krieger erst an den Anblick der riesigen Fremdlinge und an den Ton ihrer furchtbaren Stimme zu gewhnen. Auch berfiel er oft schnell kleine Haufen der Feinde, damit seine Truppen nur erst im kleinen siegen lernten. Dieses kluge Zaudern hielten die Teutonen fr Furcht; oft kamen sie an die Wlle des rmischen Lagers und forderten den Feind heraus; aber Marius blieb standhaft. Da brachen die Teutonen auf; sechs Tage lang zogen sie in ununterbrochener Reihe an seinem Lager vorbei und riefen spttisch den rmischen Soldaten zu i Habt ihr etwas an eure Weiber in Rom zu bestellen?" Jetzt verlie auch Marius sein Lager und folgte den Feinden nach, sich immer auf den Hhen haltend, so da sie ihn nicht unversehens angreifen konnten; dann lagerte er sich ihnen gegenber bei Aqu Sexti, dem heutigen Aix (jpr. Ahs) in der Provence (spr. Prowang's), und brachte ihnen daselbst eine voll-102 stndige Niederlage bei. v. Chr. An dem Lagerplatze war wenig Wasser; als Marius' Krieger unwillig der Durst klagten, zeigte er auf einen Flu, welcher nahe bei des Feindes Lager flo, und sagte: Dort unten ist ein Trunk fr Blut feil." Als nun viele Troknechte an den Flu eilten, entstand ein heftiges Treffen mit den Am6tonen. Diese wurden zur Wagenburg der Teutonen gebrngt, die am Kampfe nicht teilgenommen hatten; hier wrben die Rmer von den Weibern mit Beilen und Schwertern empfangen, und erst die Nacht trennte die Kmpfenden. Diese war grauenhaft: die Klage der Teutonen der die gefallenen Brder, das Jammergeschrei der Verwunbeten und der Schlachtgesang der Barbaren erfllte die Wlber und brang bis in das rmische Lager. Am Morgen rannten die
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