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1. Altertum - S. 112

1889 - Hannover : Helwing
112 Das Altertum. die Rmer strenge Gesetze hatten. Dennoch wurde die Zahl der Christen immer grer; die heidnischen Tempel verdeten, das Opferfleisch sand keine Kufer mehr. d. Traj a n (98117) erlie zuerst ffentliche Verordnungen 100 gegen das Christentum, um es zu unterdrcken. Der Statthalter von "-^-Bithynien bat in einem Bericht an den Kaiser um Verhaltungsmaregeln gegen die zahlreichen Christen. Er lie ein Bild des Kaisers und Gtter-bildet herbeibringen und befahl den Angeklagten, Weihrauch zu streuen und Christo zu fluchen; wenn die Angeklagten seiner Forderung nach-kamen, wurden sie frei. In Asien hatte ein Statthalter schon viele Christen verurteilt. Da erschienen diese eines Tages in so groer Menge vor seinem Gerichtshofe, da er sie nicht alle strafen konnte. Er griff einzelne heraus und sagte zu den andern: Ihr Elenden, wenn ihr sterben wollt, so habt ihr ja Abgrnde und Stricke." Nach kurzer Ruhe brach wieder eine heftige Verfolgung aus unter e. Mark Aurel (161180). Fr ihn hatte nur dasjenige Interesse, was den rmischen Staat frderte; er sagte: Was dem Bienenschwarme nicht ntzt, das ntzt auch der Biene nicht." Deswegen hate er die Christen als Staatsfeinde. Des Volkes Wut stieg aufs hchste, als das rmische Reich von einer verheerenden Pest heimgesucht wurde, während der Kaiser in einem schweren Kriege gegen die Markomannen in Bhmen focht. Die Heiden sagten: Seitdem das Christentum in die Welt gekommen, ist aller Segen gewichen; ewig Drre. Pestilenz, Heuschrecken, Hungersnot berall." Die Verfolgung war besonders heftig in Klein- 107 asien, wo Polykarp, Bischof von Smyrna, den Mrtyrertod starb. Der Prokonsul hatte schon mehrere Christen qualvoll tten lassen; da ver-langte das versammelte Volk auch den Tod des Polykarp. Der greise Bischof hrte das Geschrei, befahl sich in die Hnde des Herrn und wollte ruhig ab-warten, was der ihn beschlossen sei. Aber seine Gemeinde drang in ihn, sich auf einen einsamen Landsitz zu flchten. Hier, umgeben von wenigen Freunden, betete er Tag und Nacht, wie er gewohnt war, zu seinem Herrn. Im Gebete hatte er hier einmal ein Gesicht; er sah, da sein Kopfkissen vom Feuer verzehrt wurde. Er verstand den Sinn und sprach: Ich soll lebendig verbrannt werden." _ Bald wurde Polykarps Aufenthalt verraten; eben war er an einen andern Ort entwichen, als die Polizeidiener kamen; da sie ihn nicht fanden, er-griffen sie zwei Diener und zwangen den einen durch die Folter, den Ausent--Haltsort des Polykarp anzugeben. Um die Zeit des Abendessens zogen sie nun bewaffnet nach dem angezeigten Orte. Polykarp befand sich im obern Stockwerk des Hauses und htte der das platte Dach nach einem andern Hause flchten knnen. Er sprach aber: Der Wille des Herrn geschehe." Als die Polizei-biener ihn sahen, wunderten sie sich der sein Alter und seine Gestalt; es that ihnen fast leid, da sie mit so groem Eifer ausgegangen waren, den fast 90 jhrigen Greis zu fangen. Dieser ging mit ihnen hinab, lie ihnen zu essen und zu trinken geben und bat sie nur, ihm eine Stunde zum Gebet zu gnnen. Aber zwei Stunden lang ergo sich sein Herz in herzlichem Gebete zu seinem Heilande,-so da selbst die Heiden von solcher Andacht tief ergriffen wurden. Darauf ward Polykarp auf einem Esel nach der Stadt gefhrt. Da begegnete
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