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1. Quellenbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 26

1904 - Breslau : Hirt
- 26 8. Bekehrung Chlodowechs zum Christentums. 496. Gregor von Tours, Zehn Bcher frnkischer Geschichte. Lateinisch. bersetzung nach A. Richter a. a. O. S. 18. Gregor (+ 694) stammte aus einer vornehmen rmischen Familie in Frankreich und war Bischof in Tours. Die Knigin Chlotilde lie nicht ab, in ihren Gemahl, den König Chlodowech, zu dringen, da er den wahren Gott bekenne und von den Gtzen ablasse. Aber auf keine Weise konnte er zum Glauben bekehrt werden, bis er endlich einmal mit den Alemannen in einen Krieg geriet. Da zwang ihn die Not, zu bekennen, was sein Herz vordem verleugnet hatte. Als die beiden Heere zusammenstieen, kam es zu einem gewaltigen Blutbade, und Chlodowech war nahe daran, vllig vernichtet zu werden. Als er das sah, erhob er seine Auge zum Himmel, sein Herz wurde gerhrt, seine Augen fllten sich mit Trnen, und er sprach: Jesus Christus, Chotilde sagt, du seiest der Sohu des lebendigen Gottes, Hilfe sollst du den Bedrngten, Sieg denen geben, die auf dich hoffen; demtig beuge ich mich vor dir und erflehe deinen mchtigen Beistand. Gewhrst dn mir jetzt den Sieg der diese meine Feinde, und erfahre ich so jene Macht, die das Volk, das deinem Namen sich weiht, an dir erprobt zu haben rhmt, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen. Denn ich habe meine Götter angerufen, aber sie haben mich, wie ich nun erfahren, mit ihrer Hilfe verlassen. Ich meine daher, ohnmchtig sind sie, da sie denen nicht helfen, die ihnen dienen. Dich rufe ich an, und ich will an dich glauben, wenn du mich den Hnden meiner Widersacher entreiest." Da Chlodowech solches gesprochen hatte, wandten sich die Alemannen und begannen zu fliehen; und als sie sahen, da ihr König gefallen war, entschwand ihnen der Mut ganz. Sie unterwarfen sich der Macht Chlodowechs und sprachen: La, wir bitten dich, nicht noch mehr des Volkes umkommen, denn wir sind schon die Deinen!" Da tat Chlodowech dem Kampfe Ein-halt, brachte das Volk in feine Gewalt und kehrte in Frieden heim. Der Knigin aber erzhlte er, wie er Christi Namen angerufen und so den Sieg gewonnen habe. Da lie die Knigin heimlich den Bischof von Rheims, den heiligen Remigius, rufen und bat ihn, er mchte das Wort des Heils dem König zu Herzen führen. Da ging der Bischof zu dem Könige und drang in ihn, er solle an den wahren Gott, den Schpfer des Himmels und der Erde, glauben und den Gtzen den Rcken kehren, die weder ihm noch andern helfen knnten. Der König aber sprach: Gern hre ich dich, heiligster Vater, aber eins macht mir noch Bedenken. Das Volk, das mir folgt, wird nicht dulden, da ich seine Götter verlasse. Aber ich will hingehen und mit dem Volke sprechen nach deinem Worte." Als er nun mit den Seinigen sich beriet, riefen sie alle einmtig: Wir verlassen, 0 König, die sterblichen Götter und sind bereit, dem unsterblichen Gotte zu dienen, den Remigius predigt." Solches wurde dem Bischof gemeldet, und dieser befahl hocherfreut, das Taufbad zu bereiten. Mit bunten Teppichen wurden die Straen behngt, mit weien Tchern die Kirche geschmckt; das Taufbecken wurde in Ordnung gebracht, Wohlgerche verbreiteten sich, hell schimmerten die brennenden Kerzen, und der ganze Raum um das Taufbecken war von Duft und Wohlgeruch derart erfllt, da alle, die zugegen waren, meinten, sie feien in das Paradies
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