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1. Quellenbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 35

1904 - Breslau : Hirt
35 mit dunkeln eisenschwarzen Meereswogen gegen die Mauern der Stadt anschwellen, dann ist Aussicht da, da Karl kommt." Er hatte noch nicht ausgesprochen, als uerst gegen Westen es anfing sich zu zeigen wie eine finstere Wolke, die den ellsten Tag in furchtbare Schatten hllt. Aber als der Kaiser allmhlich nher kam, glnzte den Belagerten von dem Scheine der Waffen ein Tag entgegen der fr sie finsterer war tote jede Nacht. Da sah man ihn auch selbst, den eisernen Karl, behelmt mit eisernem Helm, die Arme mit eisernen Schienen bedeckt, die eiserne Brust und die breiten Schultern geschtzt durch einen eisernen Harnisch; die Linke^ trug die hoch aufgerichtete eiserne Lanze, denn die Rechte war immer fr den siegreichen Stahl bereit; die Schenkel, welche von anderen, um leichter zu Pferde steigen zu knnen, ohne Harnisch gelassen zu werden pflegen, waren bei ihm nach auen mtt eisernen Schuppen bedeckt. Die eisernen Beinschienen brauche ich nicht zu erwhnen, denn die waren bei dem ganzen Heere gebruchlich. An seinem Schilde sah man nichts als Eisen. Auch sein Pferd war eifern an Farbe und Mut. Diese Rstung hatten alle, die ihm voran zogen, die ihm zur Seite gingen, und alle, die ihm nachfolgten und berhaupt die ganze Heeresmacht nach Krften nachgeahmt. Eisen erfllte die Felder und Wege; die Strahlen der Sonne wurden zurckgeworfen durch den Glanz des Eisens; dem kalten Eisen bezeugte das vor Schrecken erstarrte Volk seine Huldigung, das Entsetzen vor dem glnzenden Eisen drang tief unter die Erde. O das Eisen! Wehe das Eisen' so tnte das verworrene Geschrei der Einwohner. Durch das Eisen erzitterte die Festigkeit der Mauern, und der Mut der Jnglinge verging vor dem Eisen der Alten. Dies also sah der Spher Otkar mit raschem Blick und sprach zum Defidertus: ..Siehe, da hast du ihn, nach dem du so eifrig geforscht Haft." Und mtt den Worten strzte er fast leblos zusammen. Der Mnch von Novalese erzhlt weiter der die Eroberung Pavias: , Wie nun Karl die Stadt Pavia schon lange belagert hielt, schrieb des Desi-denus Tochter einen Brief an Karl und scho ihn mit einer Armbrust der den 6w Ticmus; m dem Brief stand, wenn sie der König zum Ehgemahl nehmen wolle, werde sie ihm bte Stadt und den ganzen Schatz ihres Baters berliefern. Karl antwortete ihr darauf so, da die Liebe der Jungfrau nur noch strker ent-zndet wurde. Sie stahl ihrem schlafenden Vater die Schlssel der Stadt unter dem Kopfktssen weg und meldete dem König wieder vermittels der Armbrust er solle sich m dieser Nacht bereit machen, auf ein gegebenes Zeichen in die Stadt zu rucken. Als nun Karl nachts ins Tor einzog, sprang ihm das Mdchen frh-lich entgegen aber tm Gedrnge geriet sie unter die Hufe der Rosse und wurde, es finstere Nacht war, von diesen zertreten. Uber dem Gewieher der Pferde erwachte Algts, des Knigs Sohn, zog sein Schwert und ttete viele Franken. Aber fem Vater verbot ihm, sich zu wehren, weil es Gottes Wille sei da die Stadt tn Kindes Hand komme. Da entfloh Algis, Karl aber nahm die Stadt m fernen Besitz und zog in bte knigliche Burg und lie sich daselbst Treue schworen. Etntge sagen, Karl habe dem König Desiberius in der Stadt Pavia bte Augen ausstechen lassen. Als nun Karl bereits im ruhigen Besitz von Italien war und sich m der Stadt Pavia aufhielt, wollte Algis, der Sohn des Knias Desiderms, sehen, was da vorging, und wagte es, selbst nach Pavia zu kommen. Denn er war, wie schon gesagt, von Jugend auf sehr stark und khn von Mut. o Ju7r P Schiff dahtn, nicht wie ein Knigsfehn, fondern umgeben von weniaen Leuten tote einer aus geringem Stande. Von niemandem wurde er erkannt, m zuletzt von einem ehemaligen treuen Diener feines Vaters. Es war aber schon lange her da er Vater und Reich verloren hatte. Wie er sich nun von jenem erkannt sah, fo bat er ihn flehentlich und bei dem Eib der Treue, den er ernst seinem Vater geschworen, da er ihn nicht dem König Karl verraten mchte. " metner Treue," antwortete jener, ich will dich niemandem verraten, solange 3*
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