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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 224

1905 - Breslau : Hirt
224 Geschichte der morgenlndischen Völker. 122. Zweigen festlegen. Wir haben hier das lteste Gesetzbuch der Welt vor uns, aus dem hervorgeht, da Babylon um 2250 bereits ein hochent-wickelter Rechtsstaat war'!. Von den Knigen der folgenden Periode haben wir Kenntnis erhalten durch die im Jahre 1888 vorgenommene Aufdeckung eines Ruinenhgels im Tell el-Amarua. Man fand hier in einer Steinkiste mehr als dreihundert gebrannte Tontfelchen mit Inschriften, die alle gut erhalten waren. Es war das Staatsarchiv des gyptischen Knigs Amenophis Iv. und enthielt den Briefwechsel dieses Fürsten und seines Vaters mit den zeitgenssischen Fürsten Asiens. Die Inschriften sind in babylonischer Sprache und Schrift abgefat2). Mau nennt die ganze Periode nach diesem Funde: Amarna-Periode und verlegt sie in die Zeit von 1700 bis 1100 v. Chr. b) Aufblhen Assyriens. Die Kultur Assyriens ist babylonisch-semitischen Ursprungs. Der assyrische Staat bestand schon frhzeitig neben dem Reiche der Babyloner und war fters ein gefhrlicher Gegner desselben. Doch erst unter Tiglath-pileser I. erlangt Assyrien grere Bedeutung. Die Hauptstadt des Landes war damals Assnr. Tiglath-pilesers Taten sind durch Inschriften auf achtseitigen Tonprismen, die man bei Aus-grabuugeu in Assnr fand, bekannt geworden. Er war ein mchtiger Eroberer. Eine auf seine Eroberungen bezgliche Inschrift lerntet: Im ganzen 42 Lnder ^) eroberte meine Hand. Einheitliche Sprache lie ich die Völker reden, nahm ihre Geiseln und legte ihnen Tribut und Ab-gaben auf. Aber auch Werke des Friedens entstanden unter diesem mchtigen Fürsten. Verfallene Tempel wurden neu erbaut; Palste wurden in einzelnen Stdten des groen Reiches wieder errichtet, Bewsserungsanlagen hergestellt, fr die Zeit der Not und fr Kriegszwecke Getreide-Huser angelegt und neben einer groen Menge Kriegsbeute auch fremd-lndische Tiere und Bume, n. a. Zedern vom Libanon, in Assyrien eingefhrt^). Die vollstndige Unterwerfung Babylouieus durch die Afsyrer ver-zgerte sich noch um sst 200 Jahre. Assur-uasirpal (884859) drang wieder bis ans Mittellndische Meer vor; er rhmt sich in seinen Jahr-bchern: Damals zog ich zur Seite des Libanon, stieg hinauf zum groen Meere des Westlandes. Im groen Meere reinigte ich meine Waffen, brachte den Gttern Opfer dar. Tribut der Könige an dem Ufer des Meeres, des von Tyrns und von Arvad saradns) Silber, Gold, Blei, !) Delitzsch, Friedr.:' Babel und Bibel. Zweiter Vortrag. S. 24. Stuttgart 1903. -) Unter den Tfelchen finden sich neben Briefen mesopotamischer Könige an die Pharaonen auch Berichte von Fürsten, die von den Pharaonen abhngig waren. Aber auch hier war die Verkehrssprache nicht das gyptische, sondern das Babyloni-sche, und die Darstellung der Schriftzeichen geschah in Keilschrift. 3) Darunter Phnizien. 4) Lindl, E,, a. a. O. S. 56.
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