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1. Das Alterthum - S. 87

1877 - Leipzig : Hirt
Die weltgeschichtlichen Völker Europas. Ii. Die Rmer. 87 bestimmt, sein Wachen und sein Schlaf war nicht an Tag und Nacht gebunden, keine Beschwerde konnte seinen stattlichen Krper ermden und seinen an Entwrfen reichen Geist beugen. Vor seinen Kriegern zeichnete er sich nur durch den Glanz der Waffen und die Schnheit des Schlachtrosses aus, alle Beschwerden theilte er mit ihnen und schlief oft unter seinen Wachen im Soldatenmantel auf bloer Erde; der Erste im Kampfe, der Letzte auf dem Schlachtfelde, war er ein A b-gott seiner Soldaten, die unter seiner Fhrung in treuer Anhng-lichkeit an seine Person die grten Beschwerden ertrugen. Nachdem er in Spanien Sagunt erobert und zerstrt hatte, gedachte er den Feind seines Vaterlandes im eigenen Lande anzugreifen; sein patrio-tischer Kriegseifer ri den karthagischen Rath fort, der noch mit einer rmischen Gesandtschaft, die wegen Sagunt Genugthuung und Aus lieferung Hannibals forderte, verhandelte. Auf seine zusammen-gefaltete Toga weisend, rief der rmische Gesandte: In diesen Falten ist Krieg und Frieden, whlet!" und die Antwort lautete: Gib, was du willst." Da lie der Rmer die Toga fallen und gab den Krieg, der mit trotzigem Zuruf angenommen wurde. Mit einem auserlesenen Heere berstieg nun Hannibal die P y-renen und die Alpen, um in der Poebene mit den Selten sich zu vereinigen, die von Ha gegen Rom erfllt waren, ein gewaltiges und khnes Unternehmen, dem nicht allein die Hindernisse der Alpennatur, sondern auch die ruberischen Angriffe wilder Gebirgsvlker sich ent-gegenstellten. Nach neuntgigem gefhrlichen und unsglich mhevollen Marsche waren die schneeigen Hhen der Alpen unter groen Ver-lften an Menschen und Lastthieren erklommen, und es begann das noch schwierigere Herabsteigen. Der Blick auf die schne Poebene und Hannibals ermutigendes Wort, schon htten sie den Fu nicht blo der Italiens, sondern damit auch der Roms Mauern gesetzt, belebte die Verzweifelnden von neuem; rutschend, kletternd, strzend auf glatten, jhabstrzenden Wegen, an Abgrnden hin, in welche der geringste Fehltritt Ro und Mann, Elephanten und Fhrer hinabri und zerschmetterte, unter Hunger und Klte, durch gesprengte Felsen und auf drftig gebahnten Pfaden stieg das Heer abwrts, bis es durch den Pa des kleinen St. Bernhard in mildere Gegenden mit milderen Bewohnern gelangte. Aber wie gezehntet! Von 60,000 Mann kamen etliche 20,000 in der Ebene an, die Hlfte der Lastthiere und die Elephanten waren erlegen. Hannibal .begann nun einen unaufhaltsamen Siegeslauf, schlug am Tici-nus, an der Trebia, am trasimenischen See die rmischen Heere und zog an dem durch die Schicksalsschlge betubten Rom vorbei nach Apulien, um die Bundesgenossen der Rmer abtrnnig zu machen und dadurch die rmische Macht in der Wurzel zu unter-graben, begleitet, beobachtet und, wo es ging, geschdigt von dem rmischen Heere unter dem Dictator Fabius, mit dem Beinamen
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