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1. Das Alterthum - S. 148

1877 - Leipzig : Hirt
148 Zweite Abteilung. Erster Abschnitt. Art der Gefchwornen streng nach dem bestehenden Gesetzescodex ent-schied. Knigswahl fand nur bei dem Wechsel der Dynastie statt. Ein aus der Kriegerkaste gewhlter König wurde sogleich in die Prie-sterkaste aufgenommen und in die Geheimnisse derselben eingeweiht; die Priester waren wie seine Wchter, so seine treuen Rathgeber und Beschtzer; sein Leben wurde durch eine von den ltesten Zeiten her eingefhrte und geheiligte Etikette bis in die einzelnen Geschfte des Familien- und Privatlebens hinein genau geregelt. Die ltesten Könige waren der Sage nach Götter; daher gttliche Verehrung des Knigs, Unfehlbarkeit und Erhabenheit desselben der allen Tadel während seiner Regierung, nach dem Tode jedoch Aburtheilung durch das Todtengericht. Zur H oshaltung und zur Bestreitung der Regierung s- und Kriegskosten dienten: der Ertrag vom dritten Theile des Grund und Bodens, Jagd- und Fischereimonopole, Ausbeute der Gold- und Silberbergwerke, Kriegsbeute und Tribut unterjochter Vlkerschaften. Die Eintheilung der Unterthanen in Kasten bewirkte eine strenge Scheidung derselben, so da es keinem Gliede einer Kaste ge-stattet war, durch Aenderung des Lebensberufs oder durch Verheira-tung in eine andre Kaste berzugehen; namentlich war die Trennung der hhern von den niedern Kasten sehr streng. Man unterschied: a. Herrschende Kasten (hellfarbig, kaukasischer Abkunft): Prie-ster, Krieger; b. Ureinwohner (dunkelfarbig); Ackerbauer (wahrscheinlich Pchter der den Priestern und Kriegern erblich zugetheilten Ln-dereien), Gewerbetreibende (Kaufleute, Knstler, technisch geschickt unter priesterlicher Leitung, und Handwerker), Nilschiffer (zahlreich vorhanden), Dolmetscher (seit Psammetich, meist Griechen), Sauhirten (als unrein verachtet). Die Priester, in groer Enthaltsamkeit und Reinlichkeit lebend, waren Inhaber aller Wissenschaft und Kunst, verstanden Astronomie, Geometrie, Chemie, Gesetzes- und Heilkunde, Bau- und Bildnerkunst. Die strenge Scheidung der zwei oberen Kasten von den niederen, so da die ersteren sich alle Staatsmter und allen Land-besitz vorbehielten, beruht in dem Bestreben, denselben die Reinheit des kaukasischen Bluts und die Herrschaft zu sichern. Erfahrung und technisches Geschick vererbten sich traditionell in den arbeitenden Kasten, in denen jeder auf das eine vterliche Geschft angewiesen war. (Nach Uhlemann.) Iii. Sabylonische Mythen von der Schpfung und der groen Flut. Bel, Samtes, Xisuthrus. Die einheimischen Traditionen der Babhlonier hat Berosus, ein Priester am Tempel des Bel zu Babel, in der ersten Hlfte des
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