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1. Das Alterthum - S. 151

1877 - Leipzig : Hirt
Bilder aus der Culturgeschichte -der morgenlndischen Völker. 151 schaspands der feindliche eines Dews und umgekehrt entgegensteht. Demzufolge ist in der ganzen Natur, die der Perser sich brigens noch von andern zahllosen guten und bsen Geistern angefllt denkt, dem Guten das Bse, dem Ntzlichen das Schdliche, dem Reinen das Unreine beigemischt, und jedes Geschpf trgt in irgend einem ihm anklebenden Mangel oder Uebel das Zeichen Ahrimans und seiner Dews an sich. Doch wird nach einem wechselvollen Kampfe von 12,000 Jahren mit bestimmten Epochen Ormuzd und sein Lichtreich den Sieg behalten der das Reich der Finsterni. 2. Cultus und religise Lebensaufgabe des Parsen. Mit der Verehrung des Ormuzd verband sich der den Parsen eigentmliche Feuerdienst. Im Zendavesta heit das Feuer Or-muzds Sohn, und die Zendschristen sind mit Anrufungen und Lob-preisungen des Feuers angefllt. Es ist erklrlich, da die Parsen, die im ganzen Naturlaufe den Streit zweier Mchte erblickten, in dem Feuer die siegreiche, alles luternde und verzehrende Kraft bewunderten, die mchtigste Waffe des Ormuzd. Das Feuer, mit dem alle Schnheit, Triebkraft und Nahrungsfhigkeit der Natur verknpft ist, schien zugleich dem Wesen der Gottheit am nchsten zu kommen. Dem Feuer Holz und Wohlgerche zur Nahrung geben, hatte die Verheiung des Segens an Heerden, Feldern und Nach-kommenschaft; das Anznden und Nhren des heiligen Feuers war eine religise Pflicht, die den Perser auch zur Nachtzeit in Anspruch nahm. Es ist natrlich, da auch der Sonne, als dem erhabenen Centralseuer, dem Auge des Ormuzd, von dem Perser Gebete gespendet und da ihr, sammt dem Monde und den Sternen, eine reinigende Kraft zugeschrieben wurde. Brandopfer kennt die persische Religion nicht, denn sie wren eine Verunreinigung des heiligen Feuers gewesen; die Gottheit verlangt nach der Anschauung des Parsismus nur die im Blute des Opferthieres wohnende Seele, wes-halb der Priester die Hand so lange auf dem Opferthiere ruhen lie, bis mit dem Blute der Lebenshauch entstrmt war. Das Homa-opfer, in Darbringung und Genu eines narcotischen Trankes bestehend, der den Parsen in ekstatische Berauschung mit Visionen versetzte, galt als das vornehmste. Die Pflicht des Gebets nahm den Perser sehr oft in Anspruch bei den verschiedensten Verrichtungen des tglichen Lebens; die Worte der Gebetsformeln und die Zahl der Wiederholung derselben, die Stellung des Betenden dabei waren aufs genaueste zu ngstlicher Befolgung vorgeschrieben. Die persische Religion forderte den Menschen zu steter Thtigkeit, zu nie nach-lassender Wachsamkeit mehr als irgend eine andere Form des Heiden-thums auf. Denn der eigentliche Kampfplatz, auf welchem Ormuzd und Ahriman ihre Krfte messen, ist ja die Erde; der Mensch ist also berufen, ein Mitstreiter gegen Ahriman und dessen Dews in
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