1905 -
Bamberg
: Buchner
- Autor: Stich, Hans
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Kolossalstatue des Zeus, vgl. S. 34; ferner den heiligen lbaum, von dem die Zweige zu den Siegeskrnzen geschnitten wurden.
2. Auerhalb der Altis befanden sich die Lausbahn (orddiov) und die Rennbahn {Innoqo^os).
Unsere Kenntnis von der Anlage Olympias ist durch die im Auftrag und auf Kosten des Deutschen Reiches bewerkstelligten Ausgrabungen vielfach bereichert worden; vgl. S. 37*.
b) Art der Spiele.
1. Die gymnastischen (turnerischen) Spiele. Lange war der Lauf die einzige bung, spter bildete sich der Fnfkampf (jiivxct&Aov) aus: 1. Lauf, 2. Springen, 3. Speerwerfen, 4. Werfen des Diskus, 5. Ringen
Das Pankration (v. nv u. ttgazeiv) war eine Vereinigung von Ring- und Faustkampf.
2. Die ritterlichen Spiele (Innixol dydiveg). Zum Wagenkamps das Wettrennen kam erst spter auf konnten nur die Reichsten in die Schranken treten. Kampfrichter waren die sogenannten Hellanodiken; nur Unbescholtene und echte Griechen dursten sich an diesem Wettkampfe um den Preis der Mannestchtigkeit beteiligen. Der Sieger erhielt einen Kranz vom wilden lbaum, auch wurde feine Statue aufgestellt; besondere Ehren erwarteten ihn nach seiner Heimkehr in der Vaterstadt: Ehrenplatz im Theater, Speisung auf Staatskosten, auch wohl Verherrlichung durch das Lied (Pindars Sieges-gesnge; vgl. S. 78).
e) Bedeutung der Spiele fr Nationalgefhl und Kunst, sr Privatleben und Verkehr der Griechen.
1. Da sich aus allen Teilen des Mutterlandes und der Kolonien Be-suchet einfanden, so wurde das Gefhl der Zusammengehrigkeit dadurch in den Teilnehmern gestrkt; s. S. 49.
2. Dichter, Schriftsteller wie Herodot, Redner wie Gorgias, der Zeit-gensse des Sokrates, lieen sich hier vor dem Volke hren 2, Knstler stellten hier ihre Werke aus; aber auch neue Anregung erhielt die Kunst durch die Feste.
3. Die Waffen ruhten während des Festmonats (im Hochsommer); Freund-schasten wurden geschlossen und erneuert, Handelsgeschfte abgeschlossen.
4. Seit 776 v. Chr. wurden die Sieger in den Olympischen Spielen
1 Die fnf Kmpfe sind in dem Pentameter zusammengefat: "Aapa, 7toso)Keirjv, dlcrxov, xovxa, ndariv. Der Stornos (v. Aorist ineiv werfen) war eine steinerne oder metallene Scheibe von etwa 25 cm Durchmesser.
2 Eigentliche musikalische Wettkmpfe fanden nicht in Olympia, wohl aber bei den Pythischen und anderen Festspielen statt.