Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Altertum - S. 98

1905 - Bamberg : Buchner
98 beiden Stimmen, welche die Phocier und die Delphier im Amphiktyonenrat inne gehabt hatten, erhielt Philipp (346). Der Amphiktyonenrat (s. S. 46) hatte auf Betreiben der Thebaner die Spar-tarier wegen der Besetzung der Kadmea, die Phocier wegen Aneignung des Helgen Gebietes von Kirrha (s. S. 57) zu hohen Geldbuen verurteilt. Die Vollstreckung (Exekution) des Urteils1 bernahmen die Thebaner, welche Philipp zu Hufe riefen. Die Phocier wurden in dem Kriege, der den Charakter eines Verwstungskrieges trug, von Philomelos und nach dessen Tod von seinem Bruder Ouomarchos gefuhrt. Auch Onomarchos und ein dritter Bruder Phayllos fanden während des Kampfes gegen Philipp und die Thebaner ihr Ende. Der erste Versuch Philipps, durch die Thermo-pylen zu dringen (352), war damals durch die Athener rechtzeitig verhindert worden. Das schlieliche Strafgericht der die Phocier war hart: ihre Städte tourdett zerstrt, die Einwohner entwaffnet und in offenen Flecken angesiedelt sowie zur Jtuci; erstattnng des Tempelraubes verpflichtet. 4. Athen und Philipp; der Fall Olynths (348) und der Friede von 346. Athen war dem Umsichgreifen Philipps im Norden und in Mittelgriechenland nicht mit voller Tatkraft entgegengetreten, wie-wohl der patriotische Redner Demosthenes die Gefahr rechtzeitig erkannte und seine Mitbrger in eindringlichen, feurigen Reden vor Philipp warnte und zur Abwehr mahnte. So war 348 Olynth infolge der ungengenden Hilfeleistung der Athener in die Hnde Philipps gefallen und damit das letzte Bollwerk vor den Grenzen Macedoniens beseitigt. Kurz vor der Ent-scheidung des Heiligen Krieges schlssen die Athener mit Philipp einen Frieden, den sie auf den Rat des Demosthenes auch aufrecht erhielten, als Philipp Wider Erwarten die Phocier vom Frieden ausschlo und sich in den Besitz ihrer Stimmen im Amphikthonenrate setzte (346; s. oben). Olynth war damals die bedeutendste Handelsstadt im Norden (s. S. 94) und seit kurzem mit Athen verbndet. Demosthenes' (383322), der frhverwaiste Sohn eines Waffenfabrikanten, hatte sich, zunchst um seine Vormnder wegen seines veruntreuten Erbes vor Gericht zu ziehen, als Redner und Anwalt ausgebildet. Mit Uberwindung vieler Schwierigkeiten und Enttuschungen brachte er es zur hchsten Vollkommenheit^in der !Beredsamkeit. Die Redekunst war seit den Zeiten des Penkles durch Antiphon den Lehrer des Thucydides, durch Lysias, den Meister des schlichten Stils, Js Grates, den Meister der Prunkrede, und Jsu s, den Verfasser von Genchtsreden worden. Die beiden letzteren waren Zeitgenossen und Vorbilder des Dmiomenes. In der Volksversammlung trat dieser seit 354 auf. Seme berhmtesten ^ drei Olynthischen, die Rede vom Frieden sowie die brigen gegen Philipp gehaltenen Reden, ferner die Kranzrede (f. S. 112). 1 Vgl. die Reichsacht in den Zeiten des alten Deutschen Reiches. 2 "-Vgl. die meisterhafte Portrtstatue des Demosthenes im Vatikan, wahrschem-lich eilte Nachbildung des aus dem Markte zu Athen aufgestellten Standbildes. P
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer