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1. Die Neuzeit - S. 445

1882 - Leipzig : Hirt
5. Kapitel: Blick auf die Zeit nach den Befreiungskriegen ic. 445 den Hof brgerlich ein; jedermann hatte freien Zutritt. Er erschien auf der Strae zu Fu, im einfachen Brgerrocke, den Regenschirm unter dem Arme, grte jedermann und redete mit jedem, hielt intime Freundschaft mit den Bankiers und Advokaten, die ihn erhoben. In seiner Regierung suchte er zwischen den Parteien der Legitimisten, Bonapartisten und Republikaner die sogen, rechte Mitte" (juste milieu) einzuhalten; während er aber so ein Ministerium um das andere abntzte, ntzte er sich selbst ab." (Nach Ruthardt). Wirkungen der Julirevolution in Belgien, Polen, der Schweiz, Italien; Krieg in Spanien. 170. Wiederum machte die franzsische Revolution die Runde durch viele Lnder. In den vereinigten Niederlanden sahen sich die sdlichen franzsischen und katholischen Provinzen widerwillig von den Hollndern in den nrdlichen, berwiegend protestantischen und ger-manischen Provinzen beherrscht. Der Unwille gegen die hollndische Regierung vereinigte in den ersteren die einander entgegen-gesetzten Parteien der einflureichen katholijchen Geistlichkeit und der französisch gesinnten Liberalen, und das Gelingen der Julirevolution ent-zndet einen Aufruhr in Brssel, der sich der das ganze Land 183 verbreitet und die Unabhngigkeit der sdlichen, belgischen Provinzen zum Zweck hat. Nach Abzug der hollndischen Truppen beruft eine provisorische Regierung einen National-Kongre, der unter Zu-stimmung einer europischen Konferenz Belgiens Unab-hngigkeit als konstitutionelle Monarchie erklrt und den Prinzen Leopold von Koburg-Gotha zum König der Belgier whlt. Zwar dringen hollndische Truppen siegreich in den abgefallenen Provinzen vor, aber ein franzsisches Landheer und ein englisches Ge-schwader an der Scheldemndung zwingen Wilhelm I. von Holland, sich der europischen Konferenz zu fgen. Das neue Knigreich Belgien, als neutraler Staat unter den Schutz der Gromchte gestellt, hat sich als ein gewerbliches Land mit einem ausgedehnten Eisenbahnnetz unter der klugen, gerechten und versassungsgemen Leitung König Leopolds zu hoher materieller Blte entwickelt und hat in seiner durch die Neutralitt bisher gesicherten europischen Stellung den fortgehenden Kampf zwischen der klerikalen und liberalen Partei um die Regierungsgewalt bisher ertragen knnen, und es ist der neu-gegrndeten koburgischen Dynastie gelungen, die Hochachtung und Zu-Neigung der Belgier zu erwerben. v ^ r Obgleich Alexander I. in wohlwollender Gesinnung den Polen eine eigene Verfassung mit Reichstag und Nationalbewaffnung gegeben, das Land sich gehoben hatte, wie frher noch nie, bildeten sich doch bei der Neigung des polnischen Adels zur alten Ungebundenheit ( 83 u. 103) und seiner Abneigung fr ruhige, ernste Thtigkeit V e r -schwrungen namentlich des niederen Adels und der studierenden
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