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1. Geschichte des Altertums - S. 100

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Römische Geschichte. Zweite Periode (264—183). Das wurde anders, als die Römer seit 200 in Beziehungen zu den Staaten des Orients traten, als sie die griechische Kunst und Literatur kennen lernten, als infolge der siegreichen Kriege eine Menge Geldes nach Rom strömte, wodurch die Sitten zumal der vornehmen Gesellschaft übel beeinflußt wurden. a) Geistesleben. Die römische Gesellschaft geriet bald unter den Bann der griechischen Bildung. Die edleren Geister, wie die Scipionen, Flamininus, Ämilius Paullus, wurden von ihr mächtig angezogen und mit Begeisterung erfüllt; für viele aber blieb das hellenisierende Wesen äußerliche Modesache, was um so schlimmer war, als' mit der hellenischen Bildung auch hellenische Leichtfertigkeit, Aber- und Unglauben ihren Einzug hielten. Der namhafteste Gegner dieses modernen Geistes und Vorkämpfer für das alte nationale, kernige Römertum war Marcus Porcius Cato, der als Censor (184) seine Bestrebungen zur Geltung zu bringen suchte (Censorius), aber keinen Erfolg hatte, da er das Wesen und die Notwendigkeit dieser geschichtlichen Entwickelung verkannte und mit zweckwidrigen Mitteln zu Werke ging. Die römische Literatur, die in der Zeit des zweiten punischen Krieges begann, stand von vornherein unter griechischem Einfluß. Selbständiger waren die Römer in der Komödie: Plautus und Terentius sind die bedeutendsten Lustspieldichter. b) Wirtschaftliche Zustände. Die Geldwirtschaft gelangte in Rom in erstaunlich kurzer Zeit zu einer außerordentlichen Entwickelung. Die Klasse der überreichen Kapitalisten setzte sich zusammen aus dem Amtsadel (Nobilität, Optimaten) und den Rittern; dies sind diejenigen Reichen, die nicht zu den Ämtern gelangen konnten (Großkaufleute). Die Kluft zwischen den wenigen Reichen und der Masse des Volkes wurde immer größer. Diese sank mehr und mehr zum reinen Proletariat herab. Denn der Stand der Kleinbauern, auf denen im alten Rom die Kraft des Staates beruht hatte, war geschwunden: 1. infolge des Hanni-balischen Krieges, 2. infolge der erdrückenden Konkurrenz der Provinzen im Getreidebau, 3. infolge der aufsaugenden Macht des Kapitals. Nachdem durch ein Gesetz den Optimaten die Beteiligung an Handelsgeschäften verboten war, konnten sie ihr Vermögen nur in Ländereien anlegen; so waren an die Stelle der
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