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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 62

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Sechste Periode. Von 1648-1789. - Zweiter Abschnitt. Von 1740-1789. form); anderseits zur Bezeichnung derjenigen Bestrebungen, die grundsätzlich neue Lebensordnungen der Menschen schaffen wollen, ohne daß deren gewaltsame Durchsetzung erstrebt würde oder erfolgte. Die französische Revolution gehört nach ihren Mitteln zur ersten, nach ihren Zielen zur zweiten Gattung von Revolutionen. Ihr grundsätzliches Ziel ist die Verneinung alles geschichtlich Gewordenen und die Aufrichtung einer neuen politischen, sozialen und religiösen Ordnung nach den (vermeintlichen) Forderungen der Vernunft oder der Natur. Zwar aus den unten darzulegenden Gründen in Frankreich entstanden, war die Revolution von Anfang an zu allgemeiner Wirksamkeit angelegt („la revolution fera le tour du monde“) und hat auf die gesamte Kulturwelt ihren Einfluß ausgeübt. 2. Die literarische Bewegung-. a) Allgemeiner Charakter. Je mehr in Gesellschaft, Staat und Kirche ein rücksichtsloser Despotismus zur Geltung kam, desto stärker begann unter den führenden Geistern der Völker der Widerspruch dagegen lebendig zu werden. Der Geist freier Forschung, jenes große Ergebnis der deutschen Reformation, war, seitdem er in Deutschland keine Stätte mehr fand, nach Holland geflohen, wo er in Baruch Despinoza (Benedictus de Spinoza) seine glänzendste Ausprägung fand — auch Cartesius und Bayle fanden hier eine Stätte —, und von da nach England. Von den Engländern angeregt und beeinflußt, führten französische Schriftsteller deren Gedanken weiter, erfüllten mit ihnen die breite Masse der Gebildeten zunächst Frankreichs; dann aller Kulturländer Europas. Mächtige Förderung erhielt der kritisch-skeptische Geist (vgl. I § 53) durch die großartigen Fortschritte des Naturerkennens (Galileo Galilei, Isaak Newtons Gravitationsgesetz 1685). Man begann die vorhandenen Zustände, überlieferten Meinungen, Lehren und Sitten kritisch zu prüfen und an sie den Maßstab der Vernunft zu legen (daher Rationalismus) und gelangte auf religiösem Gebiete zur Annahme einer in Natur und Geschichte wirkenden göttlichen Kraft (daher Deismus), jedoch zur Leug- iysvwr^vu; ca- } U/u/wvvou.
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