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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 33

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Keich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 33 Wynfreth, aus vornehmem angelsächsischem Geschlecht, hochgebildet, erfüllt von Bekehrungseifer und als Organisator hochbegabt, suchte, im Gegensatz zu der bisherigen planlosen Weise der Glaubensboten, in engem Anschluß an den Papst und mit der Unterstützung des Staates das Christentum zu verbreiten. Von Gregor Ii., der ihm auch seinen Namen Bonifa-tius1 gab, mit ausdrücklicher Vollmacht versehen und der Beihilfe Karl Kartells und Pippins versichert, wirkte er (seit 719) in Friesland, in Hessen, wo er die heilige Donareiche bei Geismar (unweit Fritzlar) fällte, in Thüringen und Bayern und gründete daselbst eine große Anzahl von Bistümern. Seine Bedeutung besteht darin, daß er als Missionar größere Erfolge als irgend einer seiner Vorgänger gehabt hat; daß er die fränkische Kirche reformiert. Zucht und sittliches Leben wiederhergestellt hat; daß er der Kirche eine gründliche, einheitliche Organisation und zwar die Metropolitanverfassung gegeben hat — vom Papst zum Bischof, später zum Erzbischof ernannt, erhielt er Mainz als Sitz zugewiesen —; daß er sie dem römischen Bischof unterstellt hat. Damit hat er nicht nur die Macht des Papstes erweitert, sondern auch der abendländischen Kirche und Kultur ihre Einheit und die Möglichkeit weiteren Fortschritts gegeben. Freilich kam nun ein tiefer Gegensatz in das deutsche ueben, der zwischen der römisch-christlichen und der germanisch-heidnischen Bildung. Wie stark die heidnische Anschauung noch blieb, zeigt z. B. die Auffassung, welche der Heliand von Christus hat. Es hat Jahrhunderte gedauert, bis dieser Gegensatz einigermaßen ausgeglichen wurde. Als infolge der größeren Annäherung Pippins und des Papstes (§ 27) Bonifatius sich beiseite geschoben fühlte, nahm er sein Jugendwerk wieder auf, ging zu den Friesen und ward 754 bei Dokkum erschlagen. Begraben wurde er in dem von ihm gegründeten Kloster Fulda. d) Erhebung Pippins zum König 751. Im Besitze königlicher § Machtfülle tat Pippin unter Zustimmung, vielleicht auch auf Anregung des Papstes den letzten, naturgemäßen Schritt: er ließ 1) Wyn = Glück (bonum fatum). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 3
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