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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 70

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
70 Dritte Periode. Von 1056 — 1273. Europas umfassenden Gemeinschaft. Als Page seit seinem 7., als Schildknappe seit dem 14. Lebensjahre wurde der ritterbürtige Knabe an fremdem Hofe im Waffendienst und in der Rittersitte, selten in den Elementen wissenschaftlicher Bildung unterwiesen, bis er mit 21 Jahren den Ritterschlag empfing (Schwertleite). Kriegerische Tüchtigkeit, Kampf für den Glauben, Treue gegen den Lehnsherrn, Schutz der Schwachen und Verehrung der Frauen bildeten den Inhalt der ritterlichen Sittlichkeit, Grottesdienst, Herrendienst und Erauendienst die Pflichten des Ritters, die er üben sollte mit staete (Charakterfestigkeit) und mä^e (Besonnenheit) in hövescheit /courtoisie). Freilich zeitigte der Erauendienst auch unnatürliche und unsittliche Erscheinungen. y) Die Städte wurden im Gegensatz zu diesem internationalen Elemente des europäischen Lebens die kräftigste Stütze für die Ausbildung der Nationalität. Da die neuen Kräfte des wirtschaftlichen Lebens, Kapital, Handel, Gewerbe, in den Städten zur Bedeutung gelangten, wuchs auch ihr politischer und sozialer Einfluß. Ihre Verfassungen beruhten vor allem auf dem Rechte der Selbstverwaltung und der Waffenführung der Bürger. Wie die gesamte Entwickelung in Deutschland später eintrat als in Italien und Frankreich, blieb auch das Aufblühen der deutschen Städte hinter demjenigen in diesen Ländern zeitlich zurück. 60. c) Die Kirche. Das Papsttum gewann bedeutend an Macht. Denn die Päpste waren die eigentlichen Unternehmer und Anführer der Heerfahrten des Abendlandes. Auch erhielt die Kirche und der Papst einen bedeutenden Zuwachs an materiellen Mitteln, besonders durch die Erwerbung großer Güter, die der abenteuerlustige Adel aus den Händen gab. Eine neue Stütze fand die päpstliche Macht in den neuen Mönchsorden, die aus dem Verlangen nach strengerer Askese entstanden waren. Am Ende des 11. Jh war der Orden der Kartäuser in der Chartreuse (Dauphine) und der Zisterzienser zu Citeaux (bei Dijon), am Anfange des 12. Jh. der Orden der Prämonstratenser zu Pr6montr6 (bei Laon) gestiftet worden. Am Anfange, dßs .13. Jh. entstanden die Bettelorden der Franziskaner. oder Minoriten (fratres minores) und der Dominikaner, jener von Franz von Assisi, dieser von Domingo de Guzman ge-
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