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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 116

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
116 Vierte Periode. Von 1273 —1517. radikale, die sich Taboriten1 nannte; mit jener knüpfte das Baseler Konzil (s. ß) Verhandlungen an und gestand ihr in den ,, Prager Kompaktaten“ die wichtigsten kirchlichen Forderungen zu. In dem nun folgenden Kampfe der beiden hussitischen Parteien wurden die Taboriten bei Böhmisch-Brod (zw. Prag und Kolin) vernichtet (1434). 3. Die Klagen des 14. und 15. Jh. gegen den römischen Stuhl bezogen sich vornehmlich auf drei Punkte: 1. das unsittliche Leben und Treiben vieler Geistlichen, zumal in den Klöstern; 2. die fortwährenden Eingriffe der Kurie (der päpstlichen Eegierung) in das kirchliche Leben und die Organisation der einzelnen Kirchen und Bistümer; im Zusammenhange damit 3. auf die Geldforderungen der Kurie unter den Namen Annaten2, Palliengelder3, Ablässe u. a. Das Verlangen diese Mißstände abzuschaffen blieb unerfüllt, die Aufgabe der „Reformation“ ungelöst. Es gelang der päpstlichen Diplomatie die Nationen voneinander zu trennen und die Reformpartei matt zu setzen; zwischen der Kurie und den einzelnen Staaten wurden besondere Konkordate abgeschlossen. ß) Das Konzil zu Basel 1431— 49. Aus diesem Grunde betrieb die Reformpartei ein neues Konzil; 1431 wurde ein solches nach Basel berufen. Anfangs unter dem Einfluß der gemäßigten Reformer, dann der extremeren stehend, geriet es in immer schärferen Gegensatz zum Papst. Aber die überlegene Diplomatie der Kurie zog Kaiser Friedrich Iii. auf ihre Seite -sein Berater war Enea Silvio Piccolomini, nachmals Papst Pius H. — und wurde wieder der Reformer Herr. Zwischen dem Kaiser und dem Papst wurde 1448 das Wiener Konkordat abgeschlossen, das alles beim alten ließ. 1) Genannt nach dem Berge „Tabor“ a. d. Luschnitz. Die Vorliebe für die schwerverständlichen Teile der Bibel, das At., im besondern die pro- phetischen Bücher, und die Apokalypse, ist allen Zeiten starker religiöser Ei-regung eigentümlich und psychologisch begreiflich. 2) Abgaben, die der neugewählte Bischof an den Papst zu zahlen hatte, gewöhnlich in der Höhe der Einkünfte eines Jahres (annus) des Bistums. 3) Abgaben, die der neue Erzbischof für sein Pallium, die lange, über die Schultern gehende Binde, einen Teil seines Ornats, zu zahlen hatte.
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