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1917 -
Halle a.d.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Brettschneider, Harry
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Oberlyzeum, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mädchenschule, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerseminar, Oberlyzeum
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem Reichsboden.
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Grenze, indem er Ariovist über den Rhein zurückwarf (I § 102). Von Gallien abgedrängt — zu ihrem Heile —, gingen sie jetzt über das Mittelgebirge und besetzten Süddeutschland: Marbod führte seine Markomannen nach dem von den keltischen Bojern verlassenen Böhmen (Bojohaemum, Bojerheimat); andre Stämme drängten über den Thüringerwald. Nun aber fanden die Germanen bei weiterem Vordringen 15 v. Chr. eine Grenze an der Donau (I § 108). Die westgermanische Wanderung war zu Ende.
Die Ursache dieser Völkerbewegungen war in allen Fällen vornehmlich die Landnot: bei wachsender Volkszahl reichte der vorhandene Boden nicht mehr aus zur Viehzucht, auch nicht zu dem roh betriebenen Ackerbau, zu dem man notgedrungen überging, wenn das Weideland zu klein geworden war.
2. Die germanische Welt im ersten Jahrhundert n. Chr.1
a) Die Stämme und ihre Wohnsitze. Das Wort Germani § ist keltisch und bedeutet wohl „Nachbarn“. Die Germanen besaßen keinen gemeinsamen Yolksnamen2 und also kein klares Bewußtsein ihrer Stammes-Zusammengehörigkeit. Spuren eines solchen leben in einer uralten, nur die Wesfgermanen umfassenden Sage fort, nach der der erdgeborene Gott Twisto einen Sohn Mannus und dieser drei Söhne hat, die als Stammväter der Ingwäonen (Seegermanen), Istwäonen (Rheingermanen) und Herminonen (der Stämme Mitteldeutschlands) gelten. Diese Namen haben aber gar keine politische Bedeutung, sondern bezeichnen Kultusgemeinschaften (vgl. § 5 t).
Die wichtigsten westgermanischen Völkerschaften (civi-tates) waren:
1. Die auf die linke Rheinseite gedrängten und Rom untertänig gewordenen Stämme, wie die Ubier; sie haben bald ihre germanische Eigenart verloren.
1) Unsere Hauptquelle für die Zustände jener Zeit ist die Germania des Tacitus (um 100).
2) Das Wort „deutsch“ ahd. diutisc von got. thiuda, ahd. diota, diot, mhd. diet = Volk, wurde anfangs (Ende des 8. Jh.) von der Sprache im Gegensätze zur lateinischen Kirchensprache gebraucht, später, seit Otto I., auch zur Bezeichnung der .Volksangehörigkeit.