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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 94

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Vierte Periode. Von 1273 — 1517. eingeschleppte Pest, der „schwarze Tod“, setzte schon vor ihrem Erscheinen in Deutschland alles in furchtbare Aufregung; vielfach wandte sich die Wat des Volkes gegen die Juden, die allein auf das Darlehen zu Zins angewiesen und oft zu großem Reichtum gelangt waren, und richtete unter den Unglücklichen ein blutiges Gemetzel an; dann suchten die Geißlerzüge die Lande heim; und endlich vertilgte die Seuche in den Jahren 1348 — 51 einen großen Teil der Bevölkerung. Karl bewies, daß er seinen Aufenthalt in Frankreich und Italien, die in der wirtschaftlichen Entwickelung, in materieller und geistiger Kultur Deutschland weit überlegen waren, wohl genützt hatte. Seine Verwaltung Böhmens war musterhaft. 1348 gründete er in Prag die erste deutsche Universität. In Italien1 begnügte er sich mit der Erwerbung der Kaiserkrone, ohne weiter in die Angelegenheiten des Landes einzugreifen. Den Landfrieden suchte er zu schirmen. Die auf den Reichstagen zu Nürnberg und Metz 1356 erlassene Goldene Bulle bezeichnet einen wichtigen Abschnitt in der politischen Entwickelung des Reiches (§ 79). Mit den Habsburgern stellte Karl sich freundlich und schloß mit Rudolf Iv., unter dessen Regierung Österreich blühte (1365 gründete er die Universität Wien), einen gegenseitigen Erbvertrag. Seine Hausmacht vergrößerte er durch die Einverleibung Schlesiens in die böhmische Krone und die Erwerbung von Brandenburg, das er 1373 im Vertrage von Fürstenwalde Otto „den Faulen“ ihm zu überlassen zwang: eine wahre Erlösung für das unter der Regierung der Wittelsbachischen Brüder, Ludwigs des Älteren, Ludwigs des Römers und Ottos, gemißhandelte Land. Seinen zweiten Sohn Sigmund verlobte er mit Maria, der Erbin von Ungarn.2 Seine Eibländer teilte Karl verhängnisvollerweise und zwar so, daß sein ältester Sohn Wenzel Böhmen und Schlesien, Sigmund Brandenburg erhielt. Er starb 1378. Er über- 1) Während der Abwesenheit der Päpste von Rom hatte sich unter dem Eindruck der antiken Erinnerungen Cola di Rienzi zum „Volkstribun“ gemacht und die altrömische Republik wiederherzustellen unternommen (1347 — 54). 2) Ihre Srhwester Hedwig wurde an den Großfürsten Jagiello vun Littauen vermählt und brachte ihm Polen zu (Wladislaw Il).
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