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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 133

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Hemmungen und Förderungen der Reformation (1522-46). und der Aussicht auf Säkularisation1 entspringenden Beweggründen der Reformation sich zuwandten. Ergab sich daraus eine Trübung und Fälschung der ursprünglichen Grundsätze, so war anderseits die allgemeine Weltlage dem Fortgange der Reformation günstig: Karl V., seit 1521 von Deutschland abwesend, ohne zureichende finanzielle Mittel, in der wirksamen Ausnutzung seiner Macht gerade durch die Größe und Vielgestaltigkeit seines Reiches behindert, konnte die Unterstützung der deutschen Fürsten in seinen Kämpfen gegen Franz I. und die Türken, zeitweise auch gegen den Papst, nicht entbehren; so haben der französische König, der Papst und die Türken am Reformationswerke mitgeholfen. 1. Hemmungen der Reformation durch die Revolution (1522 — 25). § 108. a) Die Wittenberger Radikalen. Während Luther auf der Wartburg weilte, gewannen in Wittenberg unter der Führung des begabten, aber unruhigen und eitlen Karl stadt radikale Elemente> noch unterstützt und fortgerissen durch eine Anzahl aus Zwickau vertriebener Schwärmer, die ihrerseits wieder wohl von taboriti-schen Strömungen beeinflußt waren, die Oberhand. Karlstadt ging an die sofortige, gänzliche und gewaltsame Beseitigung des alten Kultus („Bilderstürmer“). Auf die Nachricht von diesen bedrohlichen Vorgängen eilte Luther, ohne Rücksicht auf seine Person und erfüllt von felsenfestem Gottvertrauen, herbei und wurde durch die Macht seiner Predigt der Bewegung Herr. b) Die Revolution der Reichsritterschaft und ihre Folgen. Das Programm der schon lange unruhigen Reichsritterschaft war: Sturz des Fürstentums und Schaffung einer neuen Reichsverfassung auf der Grundlage des Zusammenwirkens von Kaisertum und Ritterschaft, Yernichtung der Kapitalmacht und Herstellung der auf der Naturalwirtschaft beruhenden Zustände, Durchführung der Kirchenreformation auf gewaltsamem Wege und Säkularisation der geistlichen Territorien. Während Hutten 1) Saeculum = das Jahrhundert, allgemeiner = die Zeit, die Zeitlichkeit oder Weltlichkeit, im Gegensatz zu dem der Kirche Zugehörigen; also säkularisieren = ein der Kirche gehöriges Besitztum ihr entziehen und es unter einen weltlichen Herrn stellen.
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