Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 145

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Karl V. im Kampfe mit der Reformation (1546 — 55). 145 Nun zog Moritz rasch gegen den nichts ahnenden Kaiser durch Thüringen und Franken nach Augsburg, dann den Lech aufwärts nach Tirol. Mit knapper Not entrann Karl der Gefangenschaft, indem er von Innsbruck durch das Pustertal nach Villach in Kärnten (a. d. Drau) flüchtete. Mit Widerstreben willigte er in den zwischen den Fürsten und Ferdinand 1552 vereinbarten Passauer Vertrag; die gefangenen Fürsten wurden freigegeben, das Interim beseitigt und bis zu der endgültigen Regelung der kirchlichen Frage auf einem Reichstage Religionsfreiheit verheißen. Der Yersuch des Kaisers die lothringischen Bistümer zurückzuerobern scheiterte: er konnte Metz nicht einnehmen. Bald darauf ist Kurfürst Moritz in einem Kriege gegen den wilden Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, der trotz dem Frieden seine Raubzüge fortsetzte, bei Sievershausen (ö. von Hannover) siegend, aber tödlich verwundet, gestorben (1553). b) Der Augsburger Reichstag 1555 und Karls V. Abdankung. Auf dem Augsburger Reichstage von 1555, auf dem Ferdinand von Karl bevollmächtigt die Verhandlungen leitete, erhielt die Reformation die reichsgesetzliche Anerkennung, indem die Gleichberechtigung der Reichsstände katholischer und Augsbur-gischer Konfession ausgesprochen wurde. Doch konnte ein dauernder Friedenszustand durch diesen sog. Religionsfrieden nicht begründet werden, weil 1. die Reformierten von ihm ausgeschlossen waren; 2. die Bekenntnis^ freiheit nicht des Individuums, sondern der Reichsstände gewährleistet war („cuius regio, eius religio“); 3. keine Einigung erzielt werden konnte über die Frage des geistlichen Vorbehalts (reservatum ecclesiasticum) d. h. ob den geistlichen Reichsständen die Freiheit zu reformieren entzogen sein sollte. Diese Frage wurde die Quelle zahlloser Streitigkeiten, die schließlich zum Dreißigjährigen Kriege führten. So sah Kaiser Karl V. trotz dem großen Aufwande von Kraft und Geschicklichkeit das Werk seines Lebens scheitern. Da beschloß er sich von der Weltbühne zurückzuziehen. Nachdem er schon vorher seinem und der portugiesischen Isabella Sohne Philipp die Regierung in Neapel, Mailand, den Niederlanden und Brettschneider, Geschieht!. Hüf9t>uch. Ii. 10
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer