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1. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 18

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
18 Hauptstadt alles Gute geno, kam er zu dem Entschlsse, lieber tu mhevollem Kampfe des Lebens Unterhalt zu gewinnen, als mig die Herr-lichfciteit des rmischen Reiches zu genieen und sein Volk unterdessen darben zu sehen. Der Kaiser vernahm den Wunsch und war unzufrieden darber, doch er wollte ihn nicht betrben, gewhrte ihm, was er forderte, beschenkte ihn reichlich und entlie ihn. Theodorich aber schied von der kaiserlichen Stadt, kehrte zu den Seinigen zurck, sammelte sein ganzes Volk nm sich und zog gen Hesperien. Er fiel in das Gebiet von Venetien ein. Da zog Odovaker, König der germanischen Völker der Tnrkilinger (Rugierj, Skireu, Heruler u. a., mit einem Heere wider ihn heran. Aber Theodorich rckte ihm bis zu den Veronesischen Feldern entgegen und brachte ihm hier eine groe Niederlage bei. Dann brach er sein Lager ab, drang mit groer Khnheit in das Gebiet von Italien ein, berschritt den Po und schlug bei der Hauptstadt Raveuua ein Lager auf. Als dies Odovaker sah, befestigte er sich in der Stadt; oft aberntachte er zu ucht-licher Zeit unerwartet mit den Seinen Ausflle und beunruhigte hier-durch das gotische Heer. Und dies that er nicht einmal, nicht zweimal, sondern hufig und fast ununterbrochen drei Jahre lang. Aber vergebens war sein Kamps, denn schon erkannte Italien Theodorich als seinen Herrn an und gehorchte das Land seinem Befehle. Jener kmpfte noch allein mit wenigen Genoffen und Rmern, welche sich in der Stadt befanden, in Raveuua tglich mit der drckenden Not und den Waffen der Feinde. Als aber keine Hilfe sich nahte, schickte er Gesandte und bat nm Gnade. Zuerst gewhrte ihm Theodorich diese. Dann aber beraubte er ihn des Lebens und drei Jahre nach seinem Einfall in Italien legte er auf den Rat Kaiser Zenos seines Volkes Tracht ab, umkleidete sich mit dem kniglichen Gewnde als der Goten und der Rmer König. Er erbat sich des Franken-knigs Chlodwig Tochter zur Ehe und vermhlte eine seiner Tchter dem Westgotenknig Alarich, die andere dem Sigismund, Herrscher der Bnrgnndionen. Die eigene Schwester gab er dem Vandalenknig Thrasa-muud in Afrika und seine Nichte dem Thringerknig Herminfried. Im ganzen Westen gab es kein Volk, welches nicht dem Theodorich, so lange er lebte, in Freundschaft verbunden oder unterworfen gedient htte. Als Theodorich das Greifenalter erreicht hatte und erkannte, da er in kurzem aus dieser Welt scheiden werde, versammelte er um sich die Grafen der Goten und die Groen feines Volkes und setzte ihnen den Athalarich, einen Knaben, der damals kaum zehn Jahre zhlte und sehten Vater Eutharich schon verloren hatte, den Sohn seiner Tochter Ama-laswintha, zum Könige, indem er ihnen gleichsam als seinen letzten Willen auftrug, da sie ihren König ehren, den Senat und das rmische Volk lieben und den Kaiser des Ostens nchst Gott sich jederzeit geneigt und willfhrig erhalten sollten. Jordanis. Der Untergang der Ostgoten (553). Nachdem Vitigis und der herrliche Totila im Kampfe gegen die Rmer gefallen waren, wurde Teja auf den Schild erhoben. Am Fue des Vesuv sollten die Wrfel fallen. Die Verzweiflung erhhte die Kraft des Gotenheeres, aber auch die Rmer leisteten, obgleich sie sahen, da der Feind wie im Wahnsinn focht, mutigen Widerstand, denn sie schmten sich, vor der geringen Zahl von Feinden das Feld zu rumen. So strmten beide Teile wutentbrannt aufeinander ein, die einen, um den Tod zu suchen, die anderen, um deu Lohn der Tapferkeit zu gewinnen. Am Morgen begann die Schlacht. Allen sichtbar, den Schild vorhaltend und die Lanze zum Sto vorgestreckt,
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