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1. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 66

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
66 stren, dreihundert Geiseln stellen, die Dom Kaiser ausgesucht und J drei Jahre gefangen gehalten werden sollten; jede ihnen gesetzte Obrig-feit sollten sie annehmen, auf alle Regalien Verzicht leisten, Geld zahlen, dem Kaiser eine Pfalz nach seinen Wnschen bauen, nie wieder Graden y oder Mauern ohne des Kaisers Willen auffhren, sich mit keinem Volke oder irgend einer Stadt verbnden, 3000 Menschen aus der Stadt der-bannen und den Kaiser mit seinem Heere auf so lange, als er wnsche, in die Stadt ausnehmen. Der Brger bemchtigte sich dumpfe Verzweif-lung, sie verzichteten auf jeden Vertrag und zogen die Unterwerfung auf Gnade und Ungnade vor. An den ersten Tagen des Mrz (1162) erschienen die Konsuln von Mailand mit andern Edlen, knieend, das ent-blte Schwert der den Nacken, ffentlich vor dem Hofe und dem Kaiser, bereit, jeden Eid, der ihnen auferlegt wrde, fr sich und fr alle Mai-lnder zu leisten. Am folgenden Sonntag erschienen 300 auserlesene Ritter mit den Konsuln, fielen im Angesicht des Kaisers, der auf einem Throne sa, auf den Boden nieder und flehten mit ebenso schnen als beweglichen Worten um sein Erbarmen allein. Sie berreichten die Schlssel der Stadt und lieferten die Hauptfahnen aller Thore und Scharen, an Zahl 36, aus und schwuren denselben Eid, den die Konsuln geleistet hatten. Am Dienstag darauf erschien alles Volk mit dem Fahnen-wagen und mit der brigen Schar der Ritter und fhrte mit sich die Feld-zeichen aller Stadtviertel. Die Bewohner von 3 Quartieren schritten dem Fahnenwagen voraus, die brige Menge folgte bis zur Pfalz des Kaisers. Da fielen Krieger und Volk einmtig auf ihr Antlitz und flehten unter Thriinen um Gnade. Hierauf sprach ein Konsul in beweglicher Rede, und als er geendet hatte, fiel nochmals die ganze Menge auf die Kniee nieder, erhob die Kreuze, die sie trug, und bat um des Kreuzes willen unter lautem Wehklagen um Erbarmen. Wer dies hrte, wurde heftig erschttert und zu Thrnen gerhrt. , Nur des Kaisers Antlitz blieb unbewegt. Er versprach nach reiflicher berlegung Gnade walten zu lassen und hie sie am andern Tage wieder vor seinem Antlitze erscheinen. Da gab er ihnen zur Autwort, er wolle den Anfang der Gnade und den An-fang des Gerichts machen. Darauf erteilte er den Befehl, da alle Konsuln und gewesenen Konsuln, alle Hupter und Ritter, alle Rechts-kundigen und Richter in Gewahrsam gehalten, das Volk als weniger schuldig nur nach Ablegung eines Eides in die Stadt zurckgeschickt werde. Danach entsandte er Beamte in die Stadt, welche allen, die das 12. Lebensjahr erreicht oder berschritten hatten, den Treueid abverlangen sollten, was auch dann geschah. Er befahl die einzelnen Thore der Stadt und den Graben und die Mauer um die Thore niederzulegen, damit bei jedem Thore die einzelnen Heeresabteilungen in breiter Front und gleichem Schritt einziehen knnten. Zuletzt lste er die Mailnder noch von der Acht des Reiches. Am Osterfeste schmckte sich der Kaiser zu Pavia mit der Krone und hielt hier zur groen Freude aller feierlich inmitten aller Groen Lom-bardieus Hof. Sie alle lie er auf feine Kosten festlich bewirten. Arn zweiten Ostertage schwuren die Pisaner dem Kaiser Treue, am dritten die Brger von Brescia. Acht Tage nach Ostern wurde in der Stadt Turin ein feierlicher Reichstag abgehalten, und so beugte sich ganz Lombardier?, Tnskien und die Romagna dem Winke des Kaisers. Notar Brchau Friedrichs Kampf mit Heinrich dem Lwen. Im Sommer 1181 berschwemmte der Kaiser das Gebiet des Herzogs mit seinem Kriegsvolke und drang mit gewaltiger Macht in das Land Heinrichs
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