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1. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 98

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
98 der Matrose Rodrigo einen flachen, sandigen Strand im Mondenschein leuchten. Ein Kanonenschu verkndigte die glckliche Entdeckung, und als es Tag wurde, sah man eine anmutig grne Insel vor sich liegen. Entzckt und mit Freudenthrnen im Auge stimmte Columbus den Lobgesang Te deum laudamus an, und alle Gefhrten stimmten ein; jubelnd brachte man dem noch vor kurzem geschmhten Helden seine Huldigung dar. Die Befehlshaber der Schiffe landeten nun mit bewaffneten Bten. Unter fliegenden Fahnen stiegen sie ans Land und warfen sich nieder, den Boden zu kssen. Columbus nannte dies erste Eiland San Salvador und weihte es dadurch zu einem Erstlingsopfer dem Heiland der Welt. Tie braunen Insulaner scharten sich harmlos um die fremden, dem Meere entstiegenen Männer, und Columbus teilte, um sie zutraulich zu machen, kleine Geschenke unter sie aus: Glasperlen, Nadeln, kleine Schellen. Aus dem goldenen Nasenschmuck der Eingebornen, sowie aus den einfachen, aus einem Stamme gearbeiteten Ruderkhnen schlssen die Spanier, da noch andre Inseln in der Nhe sein muten. Columbus steuerte weiter und entdeckte schlielich Kuba und Haiti, deren Natur-schn heiten er begeistert pries; er grndete die Kolonie Navidad und hoffte, bei seiner Rckkehr eine Tonne Goldes zu finden, welche seine Matrosen eingetauscht haben wrden. mit welchem Gelde er seinen König in den stand setzen wollte, Jerusalem zu erobern. Nach schweren Strmen und mancherlei Kmpfen gelangte Kolumbus im Mrz 1493 wieder in Lissabon an. Er wurde mit viel Ehren ans-genommen, und es wurden ihm alle verheienen Titel und Wrden zugesagt. Columbus bezweifelte keinen Augenblick, da er im indischen Meere gewesen sei. Aber da dieses groe Unternehmen so glnzend verlaufen, ist nicht mein Verdienst, sondern dasselbe gebhrt dem heiligen katholischen Glauben und der Frmmigkeit unsrer Monarchen. Es mgen deshalb Prozessionen begangen und heilige Feste gefeiert werden, weil so vieler Völker verlorne Seelen nun gerettet sind." D i e dritte Reise. Nachdem Columbus von 14931496 eine zweite Fahrt unternommen hatte, trat er am 30. Mai 1498 seine dritte Reise an. Auf seinen Schiffen fhrte er eine Zahl Strflinge mit sich, um die neuen Kolonien zu bevlkern. Er erreichte Trinidad und kehrte ins caritnsche Meer zurck. Verschiedene Erscheinungen, die sich Colum-bus falsch deutete, fhrten ihn zu der Annahme, die Erde habe die Gestalt einer Birne; die Waffer des Orinoco hielt er fr aus dem Paradiese kommend. Ein Leichtes wre es ihm gewesen, jetzt das Vorhandensein eines Kontinents festzustellen; aber er legte mehr Wert auf die Perlen der Jnfel Margarita, als auf die Entdeckung des festen Landes. Unter-des hatten ihn seine Neider und Feinde in Spanien verklagt, und bei seiner Rckkunft nach Haiti nahm ihn Bovadilla famt seinen zwei Brdern gefangen, lie ihn in Ketten legen und fhrte ihn so nach Spanien, damit das Land wie er sagte die Schmach sehe, die ihm auf knigliches Gehei als Lohn fr seine Dienste angethan war. Zwar wurde er bald seiner Fesseln entledigt und ihm mit Auszeichnung begegnet, allein in seine Hoheitsrechte der die neue Welt setzte man ihn nicht wieder ein. Vierte Reise und Ende des Columbus. Columbus beabsichtigte noch eine Fahrt zu unternehmen, um das portugiesische Indien zu erreichen, und zwar, wie er hoffte, mit Hilfe der gewaltigen Meeres-ftrmung an der Kste Sdamerikas, die nach seiner Vorstellung durch eine noch unerforschte Meerenge führen msse. 1502 trat er die letzte Reise an. Von Domingo aus suchte er vergeblich die westliche Durchfahrt
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