Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 170

1907 - München : Oldenbourg
170 Zeitalter des Territorialsystems. 1395 conti um eine groe Geldsumme verkaufte, erklrten ihn die der seine stdtefreundliche Haltung lngst erbitterten Fürsten fr abgesetzt und whlten an dessen Stelle den Sohn des Siegers von Worms, Auprecht von der ^fatz (14001410). Aber die Pflzer Haus-macht war viel zu klein, als da der begabte und tchtige Ruprecht htte viel ausrichten knnen. Als er in Italien dem Herzog Visconti von Mailand die von Wenzel erkaufte Wrde entziehen wollte, wurde 1401 er von diesem bei Brescia stlich von Mailand geschlagen. Ebenso erfolglos war der Versuch, in die kirchlichen Verhltnisse Ordnung zu bringen. Auf Betreiben Kaiser Karls Iv. hatte Gregor Xi. den ppstlichen Sitz 1376 wieder nach verlegt, wofr Karl Iv. den franzsischen Thronfolger zum Nachfolger (einstweilen Vikar) in der Dauphine (dem Gebiet am Rhone zwischen Lyon und Avignon sowie ostwrts bis Savoyen, benannt nach dem Delphin, dein Wapventier des Landes) ernannte. Aber ein Teil der Kardinle entwich nach Avignon und whlte dort einen Gegenpapst, so da die Kirche zwei Ppste hatte. Um die Einheit wiederherzustellen, setzte das auf 1409 Betreiben Ruprechts berufene Konzil zu Uisa beide Ppste ab und whlte einen neuen. Weil jedoch jene Kirchenversammlnng nicht die Macht besa, ihren Spruch durchzusetzen, hatte die Kirche drei Ppste (in Rom, Avignon und Toledo). Ebenso zerrissen war ein Teil der deutschen Kirche. Ein tschechischer Priester, Johann Kns, hatte einige von dem Englnder John Wickliffe verbreitete, von der Kirchenlehre abweichende Anschauungen der Ohrenbeichte, Abendmahlslehre und Abla an der Prager Universitt vertreten. Der-gleichen Ansichten waren allmhlich unter das tschechische Volk gedrungen und so bildete sich ein religis-uatioualer Gegensatz zwischen den der Kirchen-lehre anhngenden Deutschen und den ketzerischen" Tschechen. Dieser Zwiespalt bewog einen groen Teil der deutschen Studentenschaft, unter Fhrung ihrer Professoren von Prag nach der neugegrndeten Universitt 1409 Leipzig berzusiedeln. Die verworrenen kirchlichen Verhltnisse konnten erst einigermaen geordnet werden durch Ruprechts'nachfolger Sigismund (14101437), einen Bruder des abgesetzten Wenzel. Elfterer lag zwar mit seinen Brdern Wenzel und Jobst ebenfalls in Streit wegen der luxemburgischen Erbschaft (Bhmen, Mhren, Schlesien, Brandenburg), hatte aber die Erbprinzessin Maria von Ungarn-Polen zur Frau, schien also mchtig genug, einem erneuten Konzilbeschlu Geltung zu verschaffen. Dieses Konzil (Kirchen- und Reichsversammlung, beschickt vom gesamten katholischen Europa) trat zu Konstanz (1414 bis 1418) zusammen. Es setzte sich eine dreifache Aufgabe: 1. Unterdrckung der Ketzerei: Die von Wickliffe und Hus verbreiteten Lehren wurden vom Konzil verworfen und Hus nebst seinem Freund Hieronymus nach dem damals geltenden Reichs- und Kirchenrecht
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer