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1. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 208

1907 - München : Oldenbourg
208 Zeitalter der Reformation. groe Staatsmann Richelieu das Ruder des franzsischen Staats-schiffes in seine starke Hand nahm, trat auch in Deutschland ein Mann auf, der nicht bel Lust zeigte, hier dieselbe Rolle zu spielen, nmlich Wallenstein. Aus einer ehemals hnssitischen bhmischen Adelsfamilie stammend, mar Adalbert von Wassenstein (Waldstein) zuerst in einer bhmischen Brdergemeinde" (Calvinisten), dann bei den Jesniten in Olmtz erzogen worden-spter besuchte er die protestantische Universitt Altdorf bei Nrnberg, darauf die katholische in Padua, lernte also alle Konfessionen genau kennen. In den Trkenkriegen und im bhmischen Ausstand hatte er sich als tchtiger, kaisertreuer Offizier bewhrt. Auerdem hatte er in Bhmen zahlreiche Gter der vertriebenen oder Hingerichteten Protestanten sehr billig erworben und war auf diese Weise sowie durch eine reiche Heirat zum ersten Grogrundbesitzer des Landes geworden. Jetzt erbot er sich, dem Kaiser ein Heer aufzustellen, das nichts kosten werde- nur msse es groß genug sein, dann knne es sich selbst ernhren. Da man am Wiener Hof die vollstndige Abhngigkeit von Maximilian und der Liga schon lngst als demtigend und drckend-empfand, ging man mit Freuden auf diesen Vorschlag ein und in kurzem hatte Wallenstein ein bedeutendes Heer beisammen, womit er energisch in die norddeutschen Verhltnisse eingriff. Ernst von Mansseld wurde 1636 bei der Dessauer Elbbrcke geschlagen und durch Schlesien bis nach Ungarn verfolgt, wo er bald den Anstrengungen des Feldzuges erlag; Christian von Braunfchweig starb ebenfalls; Christian Iv. von Dne-1626 mark wurde von Tilly bei Lutter am Barenberg, einem sdlichen Auslufer des Harzes, besiegt. Der unterdessen aus Ungarn zurck^ gekehrte Wallenstein eroberte hierauf in Verbindung mit Tilly Hol-stein, dann ohne Tilly Schleswig und Jtland sowie die mit den Dnen verbndeten Herzogtmer Mecklenburg, mit denen er sich vom Kaiser belehnen lie (nachdem er schon frher zum Herzog von Friedland erhoben worden war). Nun fate derselbe groe Plne, die berdies von Wien aus eifriguntersttzt wurden. Die deutsche Kansa sollte neu belebt werden, die in der Ostsee durch die aufstrebende Schwedenmacht, in der Nordsee durch die Hollnder, allmhlich auch durch die immer mchtiger werden-den Englnder nach und nach lahmgelegt worden war. Deshalb lie, sich Wallenstein vom Kaiser zum Admiral und Generalissimus aller ozeanischen (Nordsee) und baltischen (Ostsee) Meere und Provinzen" ernennen und belagerte zunchst die wichtige Stadt Stralsund, um einen festen Sttzpunkt an der Ostsee zu haben. Aber schon letzteres Unter-nehmen scheiterte; denn jetzt wurden Schweden, Holland und England-
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