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1. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 210

1907 - München : Oldenbourg
210 Zeitalter der Reformation. Brandenburg, das wenigstens heimlich die kaiserliche Politik untersttzt hatte, durch das Restitutionsedikt geradezu mit Gewalt in die Arme der Feinde des Kaisers getrieben und dies in dem Augenblick, wo sich der gefhr-lichste Gegner der kaiserlichen Plne, Gustav Adolf, rstete, um entscheidend in die deutschen Verhltnisse einzugreifen. Um das Unglck Ferdinands voll zu machen, bekamen eben damals die in Regensburg versammelten Fürsten von den geheimen Plnen Wallensteins Kunde, und da der hochmtige Friedlnder ohnehin bei den Fürsten verhat war und von allen Seiten Klagen der die ungeheuren Erpressungen seiner auf 120000 Mann angewachsenen und der das ganze Reich bei Freund und Feind verteilten Truppen einliefen, erhob sich ein heftiger Sturm. Einmtig verlangten die Fürsten Waldensteins Hnttaslung, am dringendsten Maximilian von Bayern, dem der Kaiser so viel verdankte. Vergebens erbot sich der bei Memmingen (unweit der Jller) stehende Generalissimus durch Vertraute, er wolle die in Regens-brg versammelten Fürsten mit Gewalt aufheben lassen. Zu solch verwegenen Streichen war Ferdinand, wie gesagt, nicht der Mann. Auch hatte Richelieu den klugen Kapuzinerpater Joseph nach Regensburg gesandt, der gegen Wallenstein wirkte, um durch die Entfernung des tat-krftigen kaiserlichen Oberfeldherrn die Macht Habsburgs zu schwchen. Dies gelang. Wallenstein wurde entlassen und zog sich stolz ins Privat-leben zurck mit der berzeugung, da man ihn wohl bald wieder 1630 brauchen werde. Am 12. August wurde der Herzog abgesetzt; sechs Wochen vorher schon (am 4. Juli) war Gustav Adolf in Pommern gelandet. Schwedischer Krieg. Die Beweggrnde, die den 36jhrigen, hoch-begabten und tatkrftigen Gustav nach Deutschland fhrten, waren grtenteils politischer Natur. Seit Generationen arbeitete Schweden daran, die Astsee zu einem schwedischen Binnenmeer zu machen. Finnland und die Mehrzahl der von den ehemaligen Deutschherren mit deutschem Blut und deutschem Schwei kultivierten Astseeprovinzen hatte man bereits erobert und gerade Gustav Adolf hatte sich seit seinem 17. Lebensjahre an diesen Kmpfen hervorragend beteiligt und das Kriegshandwerk grndlich gelernt. Zur Abrunduug fehlten den Schweden noch ein Teil der polnischen und die deutsche Kste im engeren Sinn (Mecklenburg, Pommern, Ostpreuen). Die letztere zu gewinnen, schien nunmehr Gelegenheit. Wie das in der Politik selbstverstndlich ist, wurden die wahren Beweggrnde mglichst verschleiert: man sprach von Rettung der unterdrckten Glaubensgenossen"; man erklrte die Nationalehre fr schwer gekrnkt durch die Zurckweisung der schwedischen Gesandten beim Lbecker Frieden, durch die Absetzung der mit dem schwedischen Knigshaus verwandten Herzge von Mecklenburg u. . Da die maritimen Plne
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