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1. Für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 80

1885 - Berlin : Barth
80 § 47. Karolingische Hausmeier. § 48. Karl der Große. Herrschaft über das ganze Frankenvolk. Obwohl das römisch-katholische Christentum seit dem Siege über die Alamannen eingeführt war (Bischof Remigius; Chlotilde), erhob er selbst und sein Geschlecht sich nicht aus der tiefsten Barbarei der Sitten; seine Nachkommenschaft rieb sich auf in wilden Bruderkriegen, die durch wiederholte Reichsteilungen herbeigeführt wurden (Brunhilde, Fredegunde). Wenn daher auch äußerlich der Umfang des Reichs durch den Erwerb von Thüringen (König Hermanfried) und Burgund noch zunahm, wenn sogar Bayern und vorübergehend auch Sachsen die fränkische Oberherrschaft anerkannten, so schwanden doch Fähigkeit und Ansehen der Könige mehr und mehr dahin. Desto wichtiger wurde die Stellung des Hausmeiers (major domus), der ursprünglich nur Aufseher des königlichen Hofwesens und Gutes war, nach und nach aber zum alleinigen Inhaber aller Rechte des Königshauses wurde, besonders seitdem die karolingische Familie, rein deutschen Ursprunges, reich an Grundbesitz und an tüchtigen Männern, die Hausmeierwürde wie eine erbliche Statthalterschaft sich anzueignen verstand. 622 wurde der Karolinger Pippin von Landen Hausmeier der durch Teilung wiederum abgesonderten östlichen Gebiete (Austrasien rechts von der Maas); sein Enkel Pippin von Heristal erkämpfte sich durch den Sieg be Testri (St. Quentin) 687 das Amt auch über Neustrien (links von der Maas) und Burgund, und hielt nicht nur mit gewaltiger Hand das ganze Reich zusammen, sondern erweiterte es noch über Friesland. Er nannte sich dux et princeps Francorum. Ihm folgte 714—741 Karl Martell (Streithammer); seiner Tapferkeit verdankte Europa die Rettung vor dem Andrange der mohammedanischen Araber, die er, namentlich durch die siebentägige Schlacht zwischen Tours und Poitiers 732, verhinderte diesseits der Pyrenäen festen Fuß zu fassen. — Karls Sohn endlich, Pippin der Kleine, nahm zu der Königsgewalt auch den Königstitel an, indem er den letzten Merowinger Childerich Iii. in ein Kloster schickte und sich selbst,752 von den Franken wählen, 754 zu St. Denis vom Papste Stephan Iii. krönen ließ (rex dei gratia). Nachdem er 752—768 kraftvoll nach innen und außen gewaltet, bestieg sein Sohn Karl der Große den Thron. § 48. Karl der Große, 768—814. (1.) Karls Kriege. — Seit länger als einem Jahrhundert arbeiteten Glaubensboten, meist aus Irland und England kommend, an der Bekehrung der östlich vom Rheine wohnenden deutschen Stämme; mit besonders reichem Erfolge
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