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1. Für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1885 - Berlin : Barth
84 § 49. Ausgang der Karolinger. ringen) und 3. Südmittelfranken (Burgund und die Provence). Da keiner von ihnen Söhne hinterließ, so kam durch denvertrag von Mersen 870 das Land östlich von der Maas (also auch Elsaß und der größere Teil von Lothringen) an Deutschland, Südmittelsranken aber an Karl den Kahlen, der 875 auch Italien nebst der Kaiserkrone an sich brachte. Die Ostfranken hießen ihre Sprache im Gegensatz zu der lateinischen des Klerus die deutsche, d. H. Volkssprache, weswegen in der Folgezeit die Deutschsprechenden selbst als „Deutsch e" bezeichnet wurden. Das unter Ludwigs des Deutschen Söhne geteilte Deutschland vereinigte der jüngste von ihnen, Karl der Dicke, wieder; er gewann nach Karls des Kahlen Tode die Kaiserkrone mit Italien und wurde seit 884 auch in Frankreich, wo nur noch ein unmündiger Enkel Karls des Kahlen übrig war, als Herrscher anerkannt. So war das Reich Karls des Großen wieder beisammen; aber Karl der Dicke war unfähig es zu erhalten, und schon 887 ward er von den Ostfranken, körperlich und geistig gebrochen, zu Tribur abgesetzt und starb bald darauf. Italien fiel in die Hände einheimischer Machthaber. Als eigene Königreiche rissen Niederburgund (das cisjuranische, der Südosten von Frankreich) und Hochburgund (das transuranische, die französische Schweiz) sich los und wurden 933 zum arelatischeu Reiche (Arles) verbunden. Deutschland wählte sich einen Neffen des Abgesetzten zum Könige, den tüchtigen Arnulf von Kärnten, 887—899. Dieser schreckte die skandinavischen Normannen, kühne Seefahrer, die von den Küsten und Flußmündungen her Deutschland immer verwegener heimsuchten, durch die Schlacht bei Löwen an der Dyle (891), schützte die Ostgrenze des Reichs gegen die slavischen Nachbarn (das mährische Reich unter Suato-pluk) und verschaffte sich auch in Italien Anerkennung und die Kaiserwürde. Mit seinem unmündigen Sohne Ludwig dem Kinde, 899—911, welcher von dem Erzbischöfe Hatto von Mainz beherrscht wurde, erlosch das karolingische Haus in Deutschland. In Frankreich führten die Nachkommen Karls des Kahlen, mißachtet und beraubt von den großen Vasallen, ein klägliches Regiment. Von den Normannen erkauften sie den Frieden dadurch, daß sie ihnen die „Normandie" abtraten. Den letzten Karolinger beseitigte 987 Hugo Cap et, Herzog von Francien, Graf von Paris und Orleans, indem er selbst unter Beistimmung der Großen des Reiches den Thron bestieg.
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