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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 9

1894 - Leipzig : Voigtländer
9 - Seine Waffen sind der Goldhelm und der Speer. Er schenkt seinen Lieblingen Waffen, die unbedingt zum Siege führen. Ja, er nimmt sogar persnlich am Kampfe teil. (Sigurdsage. Mrchen vom Dornrschen.) Im Dienste Wodans, d. h. aus dem Schlachtfelde zu fallen, galt dem Germanen als die einzig ehrenvolle Todesart. Die gefallenen Helden werden von den Totenwhlerinnen (Walkren"), den schnen Schildjungfrauen, nach Walhall getragen, wo sie sich tglich an Kampf, Jagd und Gelagen erfreuen. Ferner ist Wodan der Gott der Weisheit, der Heilkunst. Ihm warder Mittwoch, Wodanstag" (englisch Wednesday), geweiht. (Auerdem lebt sein Name noch vielfach in geographischen Namen fort, wie: Godesberg bei Bonn = Wodansberg; Odenwald ic.) Thor (Donar) ist der lteste und strkste Sohn Wodans (vgl. Bonifatius und die Donarseiche bei Geismar). Er stellt die physische Kraft dar, während Wodan Ver-treter der geistigen Kraft ist. Auf einem rollenden Wagen, der von Ziegenbcken ge-zogen wird, fhrt er am Himmel dahin und verursacht den Donner. Aus seiner Hand schleudert er den Steinhammer (Blitz), der immer wieder in seine Hand zurckkehrt (vgl. Mrchen vom Knppel aus dem Sack); dadurch entstehen die Blitze, welche das Erdreich lockern und zum Anbau geeignet machen. Als Gott des befruchtenden Gewitters gilt Donar zugleich als Gott des Feldbaues und des Bauernstandes. Er ist der Riesenstarke", der fr Götter und Menschen gegen die unholden Riesen (ver-derblichen Naturkrfte) kmpft. Dem rotbrtigen Gotte sind besonders die Tiere mit roter Farbe geweiht (Fuchs, Eichhrnchen). Erhalten ist sein Name noch in Donnerstag (= Donars Tag), Donnersberg, Donnerwurz, Donnernelke, Donnerdistel u. a. m. Tyr (Ziu) ist der einarmige Schwert- und Kriegsgott, der seine hchste Lust am wilden Kampfgetmmel hat. Ihrem Saxnot" (Schwertgeno; Sax = kurzes, messerartiges Schwert) zu Ehren fhrten die Cherusker den Schwerttanz auf. Sein Name lebt noch fort in dem Wochentage: Ziwestag" (Dienstag), alemannisch: Zistig" (englisch: Tuesday). Gelbde der bekehrten Sachsen: Und ich entsage allen Teufelswerken und -worten und Thor und Wodan und Saxnot und allen den Unholden, die ihre Genossen sind". Baldur, der Sohn Odins und der Frigga, ist der leuchtende Frhlingsgott, der Gottderreinheitund Unschuld, der Liebling der Götter. Einst wurde Baldur in schweren Trumen der nahe Tod angekndigt. Die Götter berieten, wie sie ihren Lieb-lmg schtzen knnten. Frigga, seine Mutter, nahm allen Geschpfen Eide ab, da sie ihm keinen Schaden thun wollten. Nur die Mistel verga sie, weil diese ungefhrlich schien. Der tckische Loki beredete Hdur, den blinden Bruder Baldurs, mit der Mistel nach diesem zu werfen. Sofort sank Baldur tot zu Boden. Die Götter sandten ihren Boten in das Totenreich der Hel, um Baldur zurckzuerbitten. Diese willigte ein, wenn alle Wesen den Baldur beweinten. Doch ein altes Riesenweib weinte nicht, und so mute Baldur im Totenreiche verbleiben. Das Riesenweib aber war der finstere Loki, der Vater alles Verderblichen. Er mute zur Strafe auf einem zackigen Felsen ausgespannt bis zum Weltende frchterliche Schmerzen erdulden. Die Elben (oder Elfen) scheiden sich in Sichtelb en und Schwarzelben. Erstere sind kleine, lichte und schne Wesen, leuchtender als die Sonne", den Menschen gut und hilf-reich. Sie wohnen in der Luft. Die Schwarzelben sind dunkler als Pech", hlich und oft verkrppelt. Gegen die Menschen sind sie belwollend. Zu ihnen gehren die kunstfertigen Zwerge. Sie wohnen in den Tiefen der Erde und bilden ein Knigreich mit emem Zwergknig an der Spitze (vgl. Nibelungenlied). Zu ihrem Schutze tragen sie un-sichtbar machende Nebel- oder Tarnkappen". Sie sind die Hter der Erdschtze.
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