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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 98

1894 - Leipzig : Voigtländer
und Linsen. Ihre einfache Bekleidung bestand aus einer Zwilchhose, einem Lein-wandkittel, Bundschuhen (kreuzweise gebunden) und einem groben Filzhute. Als unter diesen Leuten sich die heilige Schrift verbreitete, meinten sie, G o t t w o l l e, da sie von ihren Mitmenschen (auch von den Herren) liebevoller, menschlicher behandelt werden. Sie thaten sich zusammen, und die An-gesehensten unter ihnen in Schwaben, Franken und am Rhein stellten zwlf demtige Bitten" auf und richteten diese im Namen der Bauern an die Fürsten und Herren (1525). Die Obrigkeit wollten sie behalten, auch alle rechtmigen Abgaben weiter leisten; aber sie wollten nicht mehr leibeigen sein. Das dem Landmann schdliche Wild sollte nicht mehr gehegt werden. Die Frondienste sollten nicht mehr willkrlich verschrft und ver-mehrt werden. Die Abgaben sollten durch ehrbare Leute nach Billigkeit bestimmt werden. Die richterlichen Strafen sollten nach altem geschriebenen Recht, nicht willkrlich und nicht mit parteiischer Begnstigung der Herren geschehen. Den Witwen und Waisen sollte nicht, wie bisher, bei dem Tode des Ernhrers Hab und Gut genommen werden. Wo etwas von ihrem Begehren gegen das Wort Gottes wre und ihnen dies nachgewiesen werde, so wollten sie davon abstehen. Das waren gemigte Forderun gen. Selbst Luther riet den Fürsten und Herren, sie soweit es mglich zu erfllen. Aber noch ehe das geschehen konnte, suchten sich die Bauern mit sndhafter Gewalt selbst zu helfen. Haufen auf-stndischer Bauern zogen gegen Burgen, Zme^und Städte und eroberten sie. Mit der Zahl wuchs der bermut, die Habgier, die Rachsucht. Die be-sonneneren Fhrer konnten die blindwtenden Massen nicht mehr zurckhalten. Unter der Fhrung mordgieriger Männer hausten die Bauern in Klstern und Schlssern mit Mord, Raub und Brand. (Ermor-dung des Grafen v. Helfenstein zu Weinsberg. Goethe, Gtz von Berlichingen. V.) Was injahrhunderten erbaut, erspart worden und'die Vter erfreut hatte, sank unter denhnden der verblendeten Männer in Schutt und Asche. Die Fürsten wurden nun von Luther an ihre obrigkeitliche Pflicht erinnert, die gesetzliche Ordnung wiederherzustellen. Sie ermannten sich und schlugen in blutigen Schlachten die ungebten zuchtlosen Bauern-Heere, aber sie nahmen an den Aufstndischen die grausamste Rache. (Thomas Mnzer bei Frankenhausen.) Daslosderbauernwurdeschlimmerals v otf er.' .' > fyr*/[rt. S ^ 5. Einfhrung der Reformation. In Sachsen fhrte Kurfürst Johann der Bestndige (seit 1525 Nachfolger feines Bruders Friedrich des Weifen), in Hessen Landgra^Philipp der Gromtige die Reformation ein. Viele Reichs-stdte nahmen die^neue Lehre an. Der Hochmeister des deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, trat zur evangelischen Lehre der und verwandelte das Land in ein weltliches Herzogtum (Skularisation; 1525). 1 40. Karl V. und Franz I.; Ausbreitung der Reformation. 1. Karl hatte vier Kriege mit Franz I. zu führen, dem Könige von Frankreich. Dieser hatte sich um die deutsche Kaiserkrone vergeblich beworben,
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