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1. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 108

1903 - Leipzig : Dürr
108 Die Geschichte des Mittelalters mannen zur Zeit Kaiser Julians um das Jahr 350. Es war der zweite Höhepunkt germanischer Eroberung. Die Allemannen wurden zwar geschlagen in der Schlacht bei Straßburg, aber die Ruhe war deswegen in den Grenzen nicht hergestellt. Als Alarich am Anfang des 5. Jahrhunderts mit seinen Westgoten in das römische Reich einfiel, gingen auch die Allemannen und Franken von neuem vor. Andere germanische Stämme folgten ihrem Beispiel. Die Salier besetzten von den Mündungen der Maas und Schelde aus belgisches Gebiet; die Ripuarier überschritten bei Köln den Rhein und besetzten die Eifel; die Hessen dehnten ihre Heimat nach Westen bis in das Mosel- und Nahetal aus. Alle diese germanischen Stämme, welche zur Zeit des weströmischen Verfalls die Gegenden am Mittel- und Unterrhein eroberten, wurden schließlich vereinigt zu einem Volke, den Franken. Diese Vereinigung ist durch Chlodwig herbeigeführt worden, mit dem auch die zusammenhängende Geschichte des Frankenvolkes beginnt. Als Oberanführer der Frankenstämme fing er seine Eroberungen an. Mit allen Mitteln suchte er sein Reich zu vergrößern. Herrschsüchtig und habgierig, gewalttätig und grausam wie er war, besiegte er den Römer Syagrius, dehnte sein Reich bis zur Loire aus, unterwarf die Allemannen und gewann so nach Osten das Land bis an den Rhein und Main (nach der Entscheidungsschlacht seine Taufe). Nach dem erfolgreichen Kampfe mit den Westgoten wurde die Garonne im Süden die Reichsgrenze. Wenige Jahre vor feinem Tode wurde Chlodwig vom oströmifchen Kaiser Anastasius zum römischen Patricius ernannt. Die Insignien dieser Würde, Diadem und Purpur, empfing er ebenfalls und ließ sich in Tours als Augustus huldigen. — Nicht mehr Anführer aller Frankenstämme wollte er nur fein, vielmehr ihr Herrscher und König. Durch Bestechung, Hinterlist und Mord erreichte er sein Ziel. — Die Annahme des katholischen Christentums war für die weitere geschichtliche Entwicklung von besonderer Bedeutung; denn so war die Möglichkeit einer Verschmelzung von Römern und Franken vorhanden, da im Frankenreiche die Verschiedenheit des Bekenntnisses, wie bei anderen germanischen Stämmen, kein Hindernis der Vereinigung bildete. Unter Chlodwigs Nachfolgern zerfiel die Einheit des Reiches, wenn auch die Ausdehnung desselben noch fortgefetzt wurde. Die Westgoten mußten Aquitanien herausgeben, das Reich der Thüringer kam unter fränkische Herrschaft, der sich auch die Bayern beugen mußten. Schließlich sind es drei Reiche, die nach den Wirren und furchtbaren, blutigen Kämpfen der Königshäuser untereinander (Brunhilde und Fredegunbe) entstehen: Auftrasien mit den Hauptstädten Metz und Reims, Neustrien mit Paris und Soiffons und Burgund mit Orleans. Im siebenten Jahr-
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