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1. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 115

1903 - Leipzig : Dürr
Der Islam und seine weltgeschichtliche Bedeutung 115 vielleicht einen Blick von einem bedeutenden Manne zu erhaschen." Das ganze Buch besteht aus 114 (116) Abschnitten, Suren genannt, und ist Richtschnur für Glauben und Leben, für Sitten und Gebräuche, für die verschiedensten Verhältnisse und Einrichtungen; es ist nicht frei von gemeinen Gedanken und Ausdrücken; es ist reich an kühnen Bildern, an poetischen, rhythmischen Stellen, an phantastischen Ideen. Und doch ist ihm eine gewisse Genialität nicht abzusprechen; die Echtheit und Natürlichkeit ist ihm wie ein Stempel aufgedrückt. Muhammed, der ernste feurige Mann, ringt mit dem Gedanken, ringt mit dem Ausdruck, und bei der Tiefe und Größe seiner Gedanken kann er den entsprechenden Ausdruck oft nicht finden. Das ist der Charakter des Korans, der Urkunde der mnhammedanischen Religion. Ii. Die Glaubens- und Sittenlehre des Islam nach dem Koran. a) Glaubenslehre: Die Lehre von Gott ist streng monotheistisch. „Allah akbar, Gott ist groß." Nur Gott allein hat die Macht zu schaffen und zu zerstören, und er ist nur einer. Die Götzen existieren nicht, ihnen zu dienen ist Torheit; die Bilder derselben im Heiligtum zu Mekka müssen vernichtet werden, nur Allah ist anzubeten und zu verehren. Seinem Willen muß sich der Mensch unterwerfen, und diese Unterwerfung, „Islam", ist die höchste Forderung der Religion; denn Allah ist allmächtig, allwissend und allgütig, er ist nicht bloß Herr der sinnlichen Welt, sondern auch der geistigen. Da mit der Einheit Gottes auch seine Geistigkeit und Unendlichkeit von Muhammed gelehrt wurde, so ist jede bildliche oder symbolische Darstellung des höchsten Wesens unmöglich. — Der alles umfassende Gott muß sich natürlich den Menschen offenbaren, und als seine Offenbarungsorgane erwählt er sich die Propheten. Muhammed ist der Prophet im wahren Sinne, der höchste und letzte aller Propheten. Auch Adam, Noah, Abraham, Moses und Jesus waren Propheten, und ihre Gotteserkenntnis wird wohl gewürdigt; aber Muhammed hat die höchste Wahrheit, die von seinen Vorgängern nur teilweise und getrübt erkannt wurde, den Menschen verkündigt. Dem Bedürfnis der großen Masse, deren Vorstellungswelt von einer Mehrzahl von göttlichen Wesen erfüllt ist, kommt der Islam mit der Lehre von den Engeln entgegen, welche als Boten Gottes seinen Willen ausführen. Die bedeutendsten und. wichtigsten sind die vier Erzengel, Gabriel, der die göttlichen Offenbarungen den Menschen vermittelt, Michael, der die Schlachten des Glaubens schlägt, Azrail, der Todesengel, und Jsfrahil, der Engel der Auferstehung, der am jüngsten Tage die Posaune blasen wird, die beiden
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