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1. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 139

1903 - Leipzig : Dürr
Gründung und Ausbau des deutsch-römischen Reiches 919—1056 139 6. Ein Leben Heinrichs Ii. hat Adalbert von Bamberg um 1140 verfaßt, auf dessen Darstellung die übertriebene Ansicht von Heinrichs Frömmigkeit beruht. 7. Wipo, ein burgundischer Priester, Hofkaplan der Kaiser Konrad Ii. und Heinrich Iii., ein Günstling der Kaiserin Gisela, hat außer poetischen Werken wie den Denksprüchen für Heinrich, dessen Erzieher er höchstwahrscheinlich gewesen ist, dem Tetralogus, einem Glückwunschgedicht auf die Thronbesteigung Heinrichs Iii., einer Totenklage auf Konrads Ii. Tod u. ct., eine Lebensbeschreibung Konrads Ii. verfaßt, die für uns die wichtigste Quellenschrift über die Regierung dieses Kaisers ist. Wipos Darstellung läßt den Dichter erkennen, der selbst in die Geschichtserzählung Verse entflicht, und wenn er auch den Stoff in der Weise der Annalen nach Jahren ordnet, so bringt er doch nicht eine trockene Auszählung von Tatsachen, sondern erzählt fließend und nicht ohne Schmuck. Daß er den Kaiser Konrad rühmt und feiert, ist aus seiner Stellung leicht erklärlich. Was er sagt, ist für wahr zu nehmen, wenn er auch aus höfischen Rücksichten wohl manches verschwiegen hat. 8. Über Heinrich Iii. berichtet am zuverlässigsten und genauesten Hermann, Mönch v on Reichenau, 1013 als Sohn eines schwäbischen Grasen Wolfrad geboren und schon als siebenjähriger Knabe dem Kloster Reichenau übergeben. Hermann ist eine der anziehendsten Gestalten unter den stillen, fleißig arbeitenden Mönchen dieses Zeitalters. Körperlich gebrechlich, verkrüppelt und von schwerer Zunge, hat er seine ganze Freude an dem Studium der Wissenschaft gehabt. Sein lernbegieriger Geist wurde durch die Schwäche seines Körpers nicht am Forschen gehindert, und so hat sich der kranke Mönch, festgebannt auf feinen Sessel, alles Wissen seiner Zeit angeeignet. Er verstand griechisch und arabisch und schuf in seiner Chronik ein Werk bewundernswürdigen Fleißes. „Ähnliches war schon früher unternommen worden, aber nie mit solcher Gründlichkeit und maßvollen Beschränkung. Hermanns Chronik wurde schnell ein beliebtes Kompendium der historischen Wissenschaft und verdiente es." 9. Von den modernen Darstellungen der deutschen Kaiserzeit unter den Ottonen ist vor allem Wilhelm Giesebrechts Geschichte der deutschen Kaiserzeit zu nennen, die auch das folgende Zeitalter der salischen und hohenstaufischen Kaiser umfaßt. Das Werk mit seiner prächtigen Ausführung, feiner Stoffülle, feiner patriotischen Wärme und Schönheit verfolgt eine Tendenz, die in folgenden Worten der Vorrede zu erkennen ist: „So groß und allgemein anerkannt die Wichtigkeit dieser Zeit für die weltgeschichtliche Entwicklung ist, hat sie doch für unser Volk noch eine ganz besondere, klar hervorstechende Bedeutung. Denn nicht allein, daß jene Kaiser aus dem deutschen Volke hervorgingen und Deutschland
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