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1. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 209

1903 - Leipzig : Dürr
Städtewesen int Mittelalter 209 Wittenberg, Brandenburg; im Preußenlande: Marienburg, Thorn, Danzig u. a.). Von der Natur dazu geschaffene Punkte, welche zu städtischen Anlagen geeignet waren, fanden sich da, wo Verkehrsstraßen sich kreuzten, insbesondere an Flüssen, wo eine Furt den Übergang erleichterte (Frankfurt, Schweinfurt, Fürth, Herford, Verden). So sind Städte entstanb^Tum politische, geistige, militärische und merkantile Mittelpunkte. 1)) Die Art und Weise, wie aus diesen Mittelpunkten Städte entstanden, d. h. organisierte Gemeinwesen, in denen ein freies Bürgertum arbeitete und schaffte, regierte und das Leben genoß, ist höchstwahrscheinlich bei den meisten ähnlich gewesen. An bestimmten Tagen im Jahre wurde in der Nähe der kaiserlichen Pfalz, des bischöflichen Wohnhauses, des Klosters oder der Grenzburg Markt abgehalten. Von nah und fern kamen die Leute zusammen, um Waren auszutauschen, oder wie in späterer Zeit zu kaufen und verkaufen. Auf einem freien Platze wurde der Markt unter dem Schutze des Königs eröffnet; eine Fahne oder ein Kreuz, ein auf eine Stange gesteckter Handschuh oder ein Strohwisch waren die Zeichen, welche andeuten sollten, daß unter königlichem Schutz der Marktfriede aufrecht erhalten werde. Um diesen Marktplatz haben sich dann höchstwahrscheinlich viele von den Verkäufern angebaut. Der Marktsriede haftete bald nur an solchen Orten, die mit einer Besestigungsmauer umgeben waren, nur die Bewohner dieser Orte wurden Bürger genannt, weil sie unter dem bergenden Schutze der Mauer des Marktsriedens lebten?) c) Wir unterscheiden unter den Bewohnern der Städte die eingesessenen Freien und ritterlichen Ministerialen, sodann die halbfreien Zinsleute und die Hörigen und in späterer Zeit die Aus- und Pfahlbürger. Die Ministerialen und Freien bildeten den ursprünglichen Kern der späteren Vornehmen und Geschlechter, sie waren auch die ursprünglich bewaffnete Macht; die Halbfreien und Hörigen entwickelten sich zu dem Kaufmanns- und Handwerkerstande und wurden schließlich die Herren. Die dienende Mannschaft des Königs oder des Fürsten, des Bischofs, des Abts u. s. w., welche die Landwirtschaft besorgen und noch in der Karolingerzeit die wirtschaftlichen Rohprodukte verarbeiten mußten, sind nicht immer in dieser dienenden Stellung geblieben. Als zur Zeit der Ottonen auch die Deutschen Über die Bauart der Städte und das Leben in denselben siehe die Darstellungen an Scherrs „Deutsche Kultur- und Sittengeschichte", Freytags „Bilder aus deutscher Vergangenheit", Biedermanns „Deutsche Kulturgeschichte" u. a. Kauffmann und Berndt, Geschichtsbetrachtungen I. 14
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