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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 13

1906 - Leipzig : Dürr
Der Absolutismus in Frankreich 13 schichte in ihrem ersten Jahrhundert beherrschende Staatsideal der nach politischer Einheit im Innern, nach uerer Ausdehnung strebende absolute Staat Ludwigs Xiv. Wenn wir uns fragen, wodurch die Vorherrschaft Frankreichs der Europa durch das 17. und 18. Jahrhundert hin sich ermglicht, wenn wir weiter forschen, aus welcher Ursache die Schrecknisse und berflutungen der Revolution sich erklären, wir werden auf den Absolutismus in Frank-reich gewiesen. Wieder aber macht sich hier geltend die soviel angefochtene, aber dennoch unerschtterte Tatsache, da die Männer die Geschichte machen: der Staat Ludwigs Xiv. ist das Werk seiner Vorarbeiter Richelieu und Mazarin, seiner gewaltigen Persnlichkeit selber, ein Werk, das sie gegen den Widerstand fast der Gesamtheit ihrer Zeitgenossen mit Macht durch-gefhrt und durch dessen Vollendung sie dem franzsischen Staate in jeg-licher Beziehung ihres Geistes Siegel aufgeprgt haben. So wird denn eine geschichtliche Betrachtung, die den franzsischen Absolutismus verstnd-lich machen will, ausgehen mssen von einer Charakteristik der drei groen Männer, um alsdann ihr Werk nach innen wie nach auen zu beleuchten. Ii. 1. Wegbereiter und Schpfer des Absolutismus. a) Als Heinrich Iv. (1589 1610) inmitten weitausschauender politischer Plne, die die Brechung des habsburgisch-spanischen ber-gewichts durch Eingreifen in den jlich-klevischen Erbfolgestreit bezweckten, durch Mrderhand gefallen war, der Mann, der den brgerlichen Kriegen der Franzosen ein Ende gemacht, die auseinanderstrebenden elementaren Krfte ihres Reiches zusammengefat und der kniglichen Gewalt eine alle groen Interessen der Nation in sich zusammenfassende Stellung gegeben, der Frankreich wirtschaftlich und finanziell (Sully) gekrftigt hatte, da war trotz des die Franzosen mehr als alle anderen Völker erfllenden National-bewutseins die Furcht berechtigt, da der gesamte Staatsbau zusammen-brechen knne. An der Spitze der Regentschaft stand die Tochter der Medici, Maria (geb. 1573 zu Florenz, gest. 1642 zu Kln); es war ihr nicht mglich, inmitten eigenwilliger Adliger die volle knigliche Gewalt aufrecht zu erhalten; ihre religisen Neigungen fhrten sie zum katholischen Spanien (Vermhlungsplan) und dadurch in Streit mit den franzsischen Hugenotten. Der König Ludwig Xiii. blieb, als er die Knabenjahre lngst hinter sich hatte, kindlichen Vergngungen ergeben. Zudem wurden Maria Medici sowohl wie spter ihr Sohn von Gnstlingen beherrscht, die gleichfalls gegeneinander Rnke spannen und nur ihr eigenes Interesse im Auge hatten ^Concini, der Gemahl von Marias Kammerfrau, der sptere Marschall von Ancre Luhnes). Dieser schwachen und
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