Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 19

1906 - Leipzig : Dürr
Der Absolutismus in Frankreich 19 gewaltsamsten Mittel zurckscheuende Kriegsminister sie alle haben ein Leben voller Gre und Arbeit der Religion des absoluten Knigtums geweiht, in der die Groen und der Adel Glanz und Genu, das Volk das Abbild und den Ausdruck seiner eigenen Gre fand. 2. Die innere Politik im absoluten franzsischen Staat. Um den Widerstand aller irgendwie selbstndigen Gewalten zu brechen, die unbedingte Herrschergewalt zu sichern, bedarf der absolute Herrscher in erster Linie eines starken, von ihm vllig abhngigen stehenden Heeres. Zu dessen Unterhaltung aber, zur Besoldung ferner des Be-amtentums sind geregelte und gute Finanzen notwendig. Um die dafr ntigen Geldmittel zu erlangen, mu die Steuerkraft gestrkt, das wirt-schaftliche Leben durch den Staat beeinflut und gesteigert werden (Merkantil-system). Ein williges und finanziell vllig abhngiges Beamten-tum verbrgt die Ausfhrung des kniglichen Willens auch in den kleinsten und entlegensten Landesteilen. Selbst das geistige Leben des Volkes wird in den Bannkreis des Hofes gezogen: von der Kirche und ihren Wrdentrgern verlangt der Herrscher unbedingten Gehorsam; Literatur und Kunst umweben mit Weihrauchdften seine Krone. a) Die mittelalterliche Heeres Verfassung hat drei Stufen durch-laufen: von dem Volksheer der ltesten Zeiten, in denen jeder Freie zugleich Krieger war, schied sich das Ritter Heer, das in den Kreuz-zgeu am glnzendsten sich bettigte. An seine Stelle trat endlich das mit Schiegewehren bewaffnete Sldnerheer. Solch ein stndiges Sldnerheer gab es in Frankreich seit Karl Vii.; aber doch war noch nicht der König Herr dieser Scharen. Wohl hatte er seine Gendarmenkompanien; aber nur der Oberst war von ihm abhngig; in dessen Hnden lag die Ernennung und Besolbung der Offiziere, die Werbung der Soldaten. Und daneben hatten die Gouverneure, die Marschlle, ja die Minister eigene, nur ihnen verpflichtete Truppen, wie es in den Tagen der Frondekmpfe so bedeutsam hervortrat. Selbst in den Zeiten Richelieus und Mazarins waren die Truppen nicht vom König, sondern vom Minister abhngig ge-Wesen. Seit dem Regierungsantritt Ludwigs Xiv. setzte sich der Grund-satz durch, da das Recht der Waffen ausschlielich der hchsten Gewalt gehre. Der König ist Herr des Heeres. Er besolbet aus der kniglichen Kasse die Garnisonen, ernennt die dem Abel entstammenden Offiziere und Marschlle, ebenso wie er ihnen ihr bestimmtes Gehalt gibt. Mit dieser Neuordnung geht Hand in Hand eine starke Vermehrung der Truppen: im Jahre 1664 zhlt das franzsische Heer 25000 Mann Infanterie, 1700 Reiter, 7000 Artilleristen; 1680 find es schon 166000 2*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer